Rheinische Post Ratingen

Frieden zwischen Israel und Ägypten

- TEXT: JENI | FOTO: WIKI

Drei sehr unterschie­dliche Staatschef standen am

26. März 1979 vor dem Weißen Haus in Washington. Ägyptens Staatspräs­ident Anwar as-Sadat reichte Israels Ministerpr­äsident Menachem Begin die Hand. Grinsend legte US-Präsident Jimmy Carter seine eigene Hand auf den Handschlag – damit war besiegelt, was die Vertreter ihrer Länder in Camp David nahe der US-amerikanis­chen Hauptstadt verhandelt hatten. Zum ersten Mal seit der Staatsgrün­dung hatte ein arabisches Land Frieden mit Israel geschlosse­n. Die Initiative dazu war von Sadat ausgegange­n. Er besuchte 1977 Tel Aviv, die Hauptstadt des Staates, mit dem sein eigenes Land offiziell im Krieg lag. Dabei stattete er auch Jerusalem eine Visite ab. Die Hoffnungen, die nun auf Sadat und Begin lagen, waren groß. Doch es dauerte noch eine Weile, bis es tatsächlic­h zu dem symbolträc­htigen Handschlag kam. Davor lagen harte und lange Auseinande­rsetzungen am Verhandlun­gstisch. Begin wollte nicht auf die jüdischen Siedlungen auf der Sinai-Halbinsel verzichten. Sadat forderte, dass Israel Friedensve­rhandlunge­n mit den Palästinen­sern beginnen sollte. Am Ende gab Begin bei den Siedlungen nach, Sadat gab sich im Gegenzug mit einem Kompromiss zufrieden. Begin und Sadat wurden für ihr Bemühen um eine Lösung 1978 mit dem Friedensno­belpreis ausgezeich­net. 1981 wurde Sadat von Gegnern seiner Politik bei einem Attentat ermordet. Der Frieden zwischen Ägypten und Israel war ein hoffnungsv­olles Symbol und ist bis heute stabil. Endgültige­n Frieden für die Region konnte er aber nicht bringen.

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