Der Mann mit dem Füllhorn geht in Pension
Abschied per Telefon: Sparkassen-Urgestein und Filialdirektor Ulrich Hamacher startet trotz Corona-Krise zuversichtlich in den Ruhestand.
HEILIGENHAUS Wenn Ulrich Hamacher am Freitagnachmittag nach Dienstschluss sein Büro abschließt, wird dies „ein komischer Moment“, wie er freimütig bekennt: Denn eigentlich sollte dieser letzte Arbeitstag nach 46 Jahren mit einer Abschiedsfeier enden. Stattdessen verabschiedet sich der Heiligenhauser Filialdirektor nun per Telefon.
„Ich hätte mich sehr gerne bei langjährigen Weggefährten, Kunden und Freuden persönlich bedankt und gleichzeitig meinen Nachfolger vorgestellt. Trotzdem danke ich meinem Vorstand, der diese Verabschiedung vorbereitet hatte und vor allem meinem Team, mit dem ich buchstäblich durch Dick und Dünn gegangen bin.“Schon als Kind interessierte sich Hamacher für Geld und das Finanzwesen; der Vater gab ihm 1974 nur noch den letzten Impuls für eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse Erkrath, die später von der Kreissparkasse Düsseldorf übernommen wurde. 1994 wechselte der ‚Banker aus Überzeugung‘ zur Sparkasse Heiligenhaus und wurde deren Leiter der Vermögensberatung. Und wieder war es eine Fusion, die ihn zurück zur Kreissparkasse Düsseldorf führte: Im Januar 2003 wurde Hamacher ihr Filialdirektor in Heiligenhaus. Er repräsentierte das Institut bei etlichen Gelegenheiten und war dadurch exzellent vernetzt mit Stadt, Wirtschaft und Einrichtungen. „Viele Dinge sind - mal positiv, mal negativ - in meinem Gedächtnis verankert.“, so der 63-jährige Hamacher. „Ein echtes Highlight war die Umstellung auf den Euro – Wahnsinn, was wir damals als doch kleine Sparkasse auf die Beine gestellt haben.“
Seine vielen Ehrenämter, die er durch seinen Beruf übernommen hat, sieht Hamacher nicht als Pflicht, sondern als Selbstverständlichkeit. So hat er bereits zugesagt, einige davon weiterhin auszufüllen: Seine Tätigkeit im Spar- und Bauverein, im IHK-Regionalausschuss, in der Stiftung Lebenshilfe oder im Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr – „ich bleibe den Heiligenhauser Bürgerinnen und Bürgern erhalten“, verspricht der scheidende Filialdirektor. Was nun kommt? „Ich interessiere mich für viele Dinge, treibe Sport, liebe Musik und Kunst. Dazu reise ich gern – vieles davon kam einfach zu kurz in den vergangenen Jahren.“Eines liegt Hamacher besonders am Herzen: „In normalen Zeiten ist eine Sparkasse für die meisten Menschen einfach ein Rädchen im Alltag, das seine Arbeit im Hintergrund verrichtet. In solchen Zeiten aber, die wir aktuell durchleben, bewährt sich ein solcher Finanzpartner: Wir sind für die Menschen, die Wirtschaft, die
Stadt und für das Vereinsleben in Heiligenhaus da. Und mein Nachfolger wird diese verlässliche Linie weiterverfolgen.“Die Rede ist vom 46-jährigen Thomas Meuser: Als Ende letzten Jahres der Posten des Wülfrather Filialdirektors frei wurde, benannte der Kreissparkassenvorstand Meuser zum dortigen Gebietsdirektor.
Eine Entscheidung, für die sich Christoph Wintgen, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse, bestätigt sieht: „Herr Meuser ist dort schon in der kurzen Zeit von unseren Kunden bestens aufgenommen worden. Er steht für verlässliche Arbeit und Kontinuität.“Nun also die Doppelfunktion als Gebietsdirektor für Wülfrath und zukünftig auch für Heiligenhaus. Seine neue Funktion sieht er als große Chance: „Von Herrn Hamacher übernehme ich ein motiviertes Team in einer interessanten Stadt und freue mich auf das, was nun vor mir liegt.“