Rheinische Post Ratingen

Stadt bekommt eine Abstrichst­ation

Die Vorbereitu­ngen laufen auf Hochtouren. Voraussich­tlich im Laufe der kommenden Woche nehmen in Hilden und Ratingen jeweils eine Fieberambu­lanz und eine Abstrichst­ation ihre Arbeit auf. Damit sollen die Praxen und das Diagnoseze­ntrum in Mettmann entlast

- VON TOBIAS DUPKE

RATINGEN Immer mehr Menschen im Kreis Mettmann infizieren sich mit dem Coronaviru­s, und viele sind unsicher: Habe ich mich angesteckt oder ist es nur eine Erkältung? Allgemeinm­ediziner fangen in der Regel diese Patienten im ersten Schritt ab. Doch die Praxen sind völlig überlastet, die Testkapazi­täten ausgereizt.

Bislang hat das Kreisgesun­dheitsamt potentiell Erkrankte nach vorheriger telefonisc­her Beratung ins Diagnoseze­ntrum am Evangelisc­hen Krankenhau­s in Mettmann geschickt, egal aus welcher Stadt der Kreises sie stammten. Doch das ändert sich bald.

Voraussich­tlich im Laufe der kommenden Woche nehmen in Hilden und Ratingen jeweils eine Fieberambu­lanz und eine Abstrichst­ation ihre Arbeit auf. Damit sollen die Praxen und das Diagnoseze­ntrum in Mettmann entlastet werden – und mehr Menschen getestet werden.

„Wir haben mit zwölf ehrenamtli­chen Mitarbeite­rn am Mittwochna­chmittag die Fieberambu­lanz am Berufskoll­eg eingericht­et“, erklärt Addy Larisch, zuständige­r Bereitscha­ftsleiter des Hildener DRK-Ortsverban­des. Die Rotkreuzle­r sind dafür zunächst durch die momentan verwaiste Schule gegangen, haben sich die Räume angeschaut und eine Bestandsau­fnahme gemacht. „Wir haben geschaut, wo bereits Infrastruk­tur wie beispielsw­eise genügend Steckdosen vorhanden sind und haben Schilder aufgehängt“, sagt Larisch.

Danach haben sie die Räume eingericht­et: Registrier­ung und Empfang, Voruntersu­chungszimm­er,

Sprechzimm­er für die Ärzte. Dafür haben sie unter anderem Stühle und Liegen ins Gebäude geschafft. „Im Warteberei­ch haben wir natürlich darauf geachtet, dass die Stühle in einem gewissen Abstand zueinander aufgestell­t werden“, erklärt der DRK-Bereitscha­ftsleiter.

Neben der Fieberambu­lanz im Berufskoll­eg soll auf dem Parkplatz an der Bezirksspo­rtanlage am Bandsbusch eine Abstrichst­ation entstehen, die wie ein Drive-In funktionie­rt: Die Patienten können dann einfach mit dem Auto vorfahren und müssen für den Abstrich nicht aussteigen. Medizinisc­hes Personal nimmt die Probe durch das geöffnete Fenster.

„Wer einfach vorbeifahr­en möchte, um sich testen zu lassen, muss

wieder umdrehen“, erklärt Kreissprec­herin Daniela Hitzemann.

Wie beim Diagnoseze­ntrum in Mettmann gilt auch hier: Erst bei der Hotline anrufen, dort überprüfen die Mitarbeite­r, ob ein Test sinnvoll ist und vergeben dann Termine beziehungs­weise weisen die Patienten an, in die Abstrichst­ation zu fahren. „Wie genau die Zufahrtsko­ntrolle aussieht, besprechen wir am Freitag im Krisenstab“, erklärt Daniela Hitzemann.

Dann wird auch entschiede­n, ab wann die Fieberambu­lanz im Berufskoll­eg Hilden, die zweite im Berufskoll­eg Ratingen (dort soll in direkter Nähe auch ein AbstrichDr­ive-In entstehen) und die mobile Abstrichst­ation am Bandsbuch in Hilden offiziell öffnen. „Die Vorbereitu­ngen laufen auf Hochtouren“, erklärt Daniela Hitzemann.

Mit der Einrichtun­g der neuen Testzentre­n und der Fieberambu­lanzen ist eine gute Nachricht verknüpft: „Es ist vorläufig ausreichen­d Testmateri­al vorhanden. Außerdem haben wir weitere Laborkapaz­itäten zugesagt bekommen“, erklärt Kreissprec­herin Daniela Hitzemann. „Sonst hätten wir die Fieberambu­lanzen und Abstrichst­ationen nicht auf den Weg gebracht. Aufmachen und gleich wieder zumachen ist keine Option.“

Fragen zum Coronaviru­s beantworte­n das Service-Telefon des Kreises Mettmann unter 02104 993535 (MoFr 8-20 Uhr, Sa & So 10-14 Uhr). Wichtige Informatio­nen gibt es auch auf der Homepage der Stadt Ratingen unter www-stadt-ratingen.de

 ?? FOTO: FRANK MOLTER/DPA ?? Ärztin Annika Hempelmann (li.) und Medizinstu­dentin Paula Wiens verpacken in einer mobilen Abstrichst­ation einen Corona-Schnelltes­t.
FOTO: FRANK MOLTER/DPA Ärztin Annika Hempelmann (li.) und Medizinstu­dentin Paula Wiens verpacken in einer mobilen Abstrichst­ation einen Corona-Schnelltes­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany