Anwohner kritisieren Wallhöfe-Projekt
In einem Schreiben weisen Bürger auf die Gefahren und die Einschränkung der Lebensqualität hin.
RATINGEN Seit langem gibt es Streit über die Planungen. Ein Klageverfahren wird längst nicht mehr ausgeschlossen. Manfred Diaubalick, Gabriele Immich und Peter Salomon vom Beirat der Eigentümergemeinschaft Düsseldorfer Platz 2/ Gartenstraße 3 haben die Befürworter des Innenstadt-Projektes „Wallhöfe“scharf kritisiert.
In einem Schreiben, das der RP vorliegt, listen sie mehrere Punkte auf. Transparenz sei in diesem gesamten Verfahren nicht gegeben. Ein Thema sei die sogenannte Einmauerung: Die Darstellung, wonach „der eingeschossige Bau mit ausreichenden sechs Metern von den Wohnhäusern entfernt sein soll“, sei so nicht ganz richtig. Vielmehr sei das Grundstück Düsseldorfer Platz 2/Gartenstraße 3 auf zwei Seiten von dem Bauvorhaben betroffen. „Über die gesamte Nordgrenze und darüber hinaus ist ein Sockelgeschoss mit einer Höhe von 59,15 m üNHN geplant, das entspricht einer Höhe von 7,68 m über dem vorhandenen Gelände“, heißt es in dem Schreiben, „auf diesem Sockelgeschoss sollen auch noch die eingehauste Technik und Aggregate Platz finden, auf der gesamten Westseite soll im Anschluss an das Sockelgebäude grenzständig die Einhausung der Entladezone errichtet werden.“Damit wären sowohl die West- als auch die Nordseite des Grundstücks vollständig eingemauert. „Jeder kann sich gut vorstellen, wie das Licht vor den Fenstern schwinden wird“, so die Anwohner. CDU-Fraktionsvize Gerold Fahr habe mitgeteilt, dass „die Lüfter weiter zurückgesetzt werden und die Geräuschemissionen durch technische Umplanungen vom Investor freiwillig auf 31 dB(A) reduziert werden – dies ist weit unter den vorgeschriebenen Grenzwerten und entspricht etwa dem Schall eines Beamers“.
Richtig sei hingegen, dass am 5. November 2019 anlässlich eines Gesprächs mit Vertretern der Stadt Ratingen, des Unternehmens Peutz (Schalltechnik), der Firma Tecklenburg und den Anwohnern erklärt wurde, dass der Brandschutz die Fläche für die Entrauchungsanlagen für die Tiefgarage benötige. Acht der bis dahin dort geplanten Aggregate würden deshalb in ein Zwischengeschoss
wandern und durch die Entrauchungsanlagen ersetzt. Dadurch würde sich die Lärmbelastung durch die Technikfläche reduzieren. „Also in Wahrheit keine freiwillige Umplanung des Investors“, meinen dazu die Anwohner, die sich an den seinerzeit versprochenen Wallgraben erinnern – eine Grünzone und die Verlängerung der stadtgeschichtlichen Gräben rund um die Innenstadt. Dieses vor allem für die Wallstraße geplante Ziel werde durch das Bauvorhaben „aus kommerziellen Gründen“verlassen. „Darunter wird das Stadtbild zu leiden haben“, heißt es in dem Schreiben. Unvermindert bleibt „die Gefährdung unseres Gebäudes durch die zehn Meter tiefe Baugrube“. Man erinnere an Mönchengladbach, „dieses Thema wird geflissentlich totgeschwiegen“.
Die CDU-Fraktion hatte betont, dass man die Pläne zu den Wallhöfe jederzeit transparent besprochen habe. Alle Kritikpunkte seien thematisiert worden.