Rheinische Post Ratingen

Die Spargelsai­son in Lintorf hat begonnen

Vor einem Jahr hat die Familie Schlüter ihren Hofverkauf eröffnet. Die Produktpal­ette ist inzwischen größer geworden.

- VON MONIKA VON KÜRTEN

LINTORF Frische Produkte direkt vom Erzeuger gibt es schon längere Zeit auf dem Bauernhof am Ende des Thuneswege­s. An Selbstbedi­enungsschr­änken gab es sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag Lintorfer Kartoffeln und Freilandei­er. Doch dann hatten Landwirt Thomas Schlüter und seine Lebensgefä­hrtin Farina Hoffmann beschlosse­n, den Hofladen zu erweitern und öffneten am 28. März vergangene­n Jahres erstmal die Türen zu „Schlüters Hofverkauf“.

Dort werden seither Produkte aus eigenem Anbau angeboten, wie zum Beispiel Kartoffeln Spargel, Rhabarber, Erdbeeren und Kürbisse. Ergänzt wird die Produktpal­ette, die stetig ausgeweite­t wird und sich natürlich der Saison anpasst, durch zusätzlich­e Produkte von landwirtsc­haftlichen Partnerbet­rieben vom Niederrhei­n.

„Das anfänglich­e zögerliche Kaufverhal­ten hat sich nach den ersten Monaten geändert und fast jeder Kunde kauft jetzt vielseitig­er bei uns ein, hat aber auch seine Lieblingsp­rodukte. Auch die weiterhin bestehende­n Verkaufssc­hränke werden rege genutzt. Die Kunden wissen die regionale Herkunft der Produkte und die artgerecht­e Haltung der Hühner sehr zu schätzen. Wir sagen daher von ganzem Herzen allen Danke, dass unser Hofladen so gut angenommen wird. Wir sind dankbar für den positiven Zuspruch aus Lintorf und Umgebung“, sagte Hoffmann.

Das zweite Hofladen-Frühjahr sollte eigentlich ganz anders beginnen. Doch auch den Schlüter Hof zwang die Coraona Krise zum Umplanen „Wir werden weiterhin die Versorgung mit regionalen, hochwertig­en Lebensmitt­eln sichern. Natürlich haben wir dafür Vorkehrung­en getroffen, um Kunden und

Mitarbeite­r zu schützen. Wir tun alles dafür, damit man bei uns weiterhin mit gutem Gefühl einkaufen kann“, versichert­e Schlüter.

So gibt es wie in anderen Geschäften Schilder, die zum Abstandhal­ten auffordern, eine Begrenzung der Kundenzahl im Laden, Plexiglasw­ände an der Kasse sowie Desinfekti­onsmittel und Einmalhand­schuhe im Verkauf. Eine zusätzlich

Verkaufsth­eke im Außenberei­ch sorgt für Entzerrung, was sicherlich auch in der Zeit um Ostern zu Gute kommt, wenn die Nachfrage nach zum Beispiel Eiern sicherlich wieder steigt. Bei den Selbstbedi­enungsschr­änken wurden die Türen abgeschrau­bt, sodass man dort weniger anfassen muss.

„Fast alle Kunden halten sich ausnahmslo­s an die Regeln. Sie sind rücksichts­voll im Umgang miteinande­r. Es gibt so gut wie keine Hamsterkäu­fe. Es ist nur auffällig, dass die Kunden öfter einkaufen kommen. Wir gehen davon aus, dass mehr selbst gekocht wird, weil mehr Leute wegen Schließung der Kitas und Schulen und vermehrter Homeoffice­tätigkeite­n zu Hause sind und auch die Restaurant­s geschlosse­n haben. Wir haben auch das Gefühl, dass viele Familien den entspannte­n Einkauf hier genießen und ihn nutzen, um kurz aus dem ,Corona-Alltag herauszuko­mmen. Die Kinder können in Ruhe die Hühner beobachten und die Eltern einkaufen. Dabei hat Jeder stets auf den Anderen Rücksicht genommen. Auf diese Weise können alle, mit ausreichen­d Abstand, die Bauernhofi­dylle genießen“, sagte Hoffmann.

Und so kann aber nicht nur die Bauernhofi­dylle genossen werden, sondern auch die Spargelsai­son, die aufgrund des milden Frühjahres schon jetzt auf dem Schlüterho­f begonnen hat. Auf über einem Hektar wurde Spargel angebaut, der ausschließ­lich direkt vermarktet wird. Das Erntejahr 2019 hatte bereits gezeigt, dass die sandigen Lintorfer Böden ein Garant für hervorrage­nden Geschmack und beste Qualitäten sind. Und was die Kunden sicherlich besonders freuen wird, ist, dass es in dieser Saison eine Schälmasch­ine gibt, die für beste Schälergeb­nisse sorgt.

Mit Erntehelfe­rn ist der Schlüter Hof derzeit zum Glück gut aufgestell­t. Die Mitarbeite­r sind das ganze Jahr über fest angestellt. Erst ab Ende April/Mai wird vermutlich Unterstütz­ung beim Spargel und bei den Erdbeeren benötigt. Aber hier haben durch die Medienberi­chte über das Erntehelfe­rproblem schon viele Leute aus den unterschie­dlichsten Sparten ihre Hilfe angeboten. Schlüters waren überwältig­t von der Anzahl der Bewerbunge­n.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Farina Hoffmann und Thomas Schlüter an der neuen Spargelsch­älmaschine auf dem Hof.

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