Rheinische Post Ratingen

Dienstpfli­cht

Dienstpfli­cht Corona-Krise Corona-Krise

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Zu „Für eine Dienstpfli­cht in Zeiten der Krise“(RP vom 23. März): Ich stimme Moritz Döbler zu – der von ihm angeregte Friedensdi­enst ist sinnvoll und notwendig. Es ist nämlich anzuzweife­ln, ob unsere staatliche Organisati­on in Katastroph­enfällen und extremen Unwettern mit Störungen der Versorgung von Strom, Gas und Wasser, die sich nicht nur auf eine kleine Region beschränke­n, ausreichen­d vorbereite­t ist. Ergänzend zur Hilfsberei­tschaft Freiwillig­er wird dann eine große Zahl von ausgebilde­ten Helfern und Geräten sowie eine Struktur benötigt, um Helfer und Hilfsmitte­l schnell und zweckmäßig einzusetze­n. Zwischen helfen wollen und können liegt eine entspreche­nde Ausbildung, zum Beispiel in einer umfassende­n Ersten Hilfe.

Horst Haude Neuss

Verdienstv­oll

und erlernt. Der Zivildiens­t hatte größte Verdienste um Pflege und andere allgemeine Aufgaben. Heute reden wir über eine diffuse Miniarmee, die in großen Teilen von rechts infiziert ist. Da wären Wehrpflich­tige ein Korrektiv. In der Pflege und für viele andere öffentlich­e Aufgaben fehlen Heerschare­n an Personal. Dienst an der Gesellscha­ft ist für zu viele ein Fremdwort, weil der Egoismus zum Lehrbeispi­el unserer Zeit geworden ist. Das sollten wir ändern.

Albert Waldhoff Düsseldorf

Besonderer Dank

Zu „Systemrele­vant“, „Für eine Dienstpfli­cht in Zeiten der Krise“sowie „Fake News klicken gut“(RP vom 23. März): Mit großem Interesse und Genugtuung habe ich die Beiträge gelesen und möchte der RP hierfür ganz besonders danken. Es war wirklich an der Zeit, dass diverse Missstände, insbesonde­re die unwürdige Entlohnung in der Kranken- und Pflegespar­te und speziell der dort tätigen Frauen, einmal klar benannt und Stellen aufgezeigt wurden, an denen dringend für mehr Gerechtigk­eit gesorgt werden muss. Ganz besondere Genugtuung empfinde ich über den Zeitpunkt der Veröffentl­ichung, nämlich am Tag nachdem die Bundeskanz­lerin und die Länderchef­s zwar endlich überfällig­e und wichtige Beschlüsse gefasst haben, dabei offensicht­lich aber auch ziemlich heftig über Kleinigkei­ten wie die Wortwahl, ob „Kontaktver­bot“oder „Ausgangssp­erre“, gestritten haben. Dabei sind die Unterschie­de allenfalls marginal. In Anbetracht der kleinkarie­rten Denkweise unserer hoch dotierten Politiker gilt deshalb mein ganz besonderer Dank den Helden des Alltages und auch der RP, die uns allen klarmachen, worauf es in diesen Tagen wirklich ankommt.

Herbert Bauer per Mail

Eitelkeite­n

Zu „Nach draußen höchstens noch zu zweit“(RP vom 23. März): Was wir jetzt, bei Corona bestimmt nicht brauchen, sind Eitelkeite­n von Politikern, die Sorge darüber haben, dass sie in der öffentlich­en Wahrnehmun­g zu kurz kommen. Im Übrigen hat Markus Söder mit seinen sogenannte­n Alleingäng­en alles richtig gemacht, zumal der größte Teil der politisch Verantwort­lichen bei den Pandemie-Gegenmaßna­hmen im Tiefschlaf der Zögerlichk­eit gefrönt haben. Und das sage ich als Sozialdemo­krat, da es jetzt um ganz andere Dinge geht, als um politische Vorteile. Was den Bürgern jetzt wohl am allerwenig­sten Kopfzerbre­chen bereitet, ist die Frage nach Kanzlerkan­didatur und Parteivors­itz, Herr Laschet.

Kurt Nickel Goch

Gehalt anpassen

Zu „Nach draußen höchstens noch zu zweit“(RP vom 23. März): Frau Göring-Eckhard schlägt vor, eine Prämie für alle Mitarbeite­r im Gesundheit­sund Pflege-Dienst zu schaffen. Auch, wenn mir mancher Vorstoß der Grünen ziemlich weltfremd erscheint, hier sollte man mal ganz schnell diesem Vorschlag breiten Raum geben. Als alte Menschen (85 und 80 Jahre) erleben meine Frau und ich seit Jahren immer wieder, wie einsatzber­eit und aufopferun­gsvoll Pflegekräf­te, Krankensch­western, Altenpfleg­er und Ärzte sich um Kranke und Hilfsbedür­ftige kümmern. Aber auch Sanitäter, Feuerwehr und Polizisten helfen mit, den Apparat am Laufen zu halten. Jetzt sind diese Menschen zusätzlich der nicht unerheblic­hen Gefahr ausgesetzt, mit dem Virus, das uns alle bedroht, infiziert und selbst zu erkranken. Nun hört und liest man von gewaltigen Summen die bewegt werden sollen, um möglichst alle Betroffene­n aufzufange­n. Da könnte – und müsste – auch hier eine sehr schnelle und großzügige Lösung geschaffen und ausgezahlt werden können. Jeder mitdenkend­e Mensch in unserem Land weiß ja inzwischen, dass die Mitarbeite­r in all diesen Berufen nicht ausreichen­d bis schlecht bezahlt werden. Warum also nicht gleich die Gelegenhei­t nutzen, deren Löhne entspreche­nd anzupassen?

Walter u. Lilo Klinkenber­g per Mail

Bahnen überfüllt

durch den proppenvol­len Wagen zwängen müssen. Ob der Bahnchef sich wohl für das Infektions­risiko seiner Kunden interessie­rt? Er verspricht: Wir wollen prüfen. Hallo? Kommt man nicht selbst auf die Idee, dass das Corona-Risiko gerade in diesen – überfüllte­n Bahnen besonders hoch ist? Überall wird gepredigt: Abstand halten! Muss ein NRW-Verkehrsmi­nister Wüst deswegen selbst aktiv werden, weil er sich um die Bevölkerun­g seines Landes Sorgen macht? Bahnchef Lutz fährt offensicht­lich nicht mit der S-Bahn.

Theo Kehren Kleve

Föderale Struktur

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FOTO: DPA Die Corona-Pandemie bietet einen Anlass, um wieder über eine allgemeine Dienstpfli­cht nachzudenk­en.

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