Junge Helfer unterstützen die Tafel
Die Tafel Niederberg der Bergischen Diakonie musste umdisponieren und ist seit einem Monat ein Lieferdienst.
NIEDERBERG Die Tafelkunden trifft die Corona-Zeit besonders hart. Menschen mit geringem finanziellen Budget, die eine Tafel-Card besitzen, können bei der Tafel eigentlich einmal in der Woche günstig einkaufen und bekommen vor Ort ein leckeres, frisches Menü serviert. Möglich machen das ehrenamtliche Helfer und Lebensmittel-Spenden der hiesigen Händler.
Doch die Gefahr durch das Virus wirkt sich auch hier aus: Deutschlandweit gehören rund 90 Prozent der 60.000 Ehrenamtlichen sowie über ein Viertel der Tafel-Kundinnen
Zwei mal pro Woche werden etwa 50 Haushalte angefahren.
und -Kunden zu den lebensälteren Menschen und damit zu den Risikogruppen, die es zu schützen gilt, so der Dachverband der Tafeln. Und so sind seit März etwa die Hälfte der Tafeln in Deutschland geschlossen, zu ihnen gehören auch die Standorte der Tafel Niederberg in Velbert, Wülfrath und Heiligenhaus. Doch allein lassen will man die Menschen in existenziellen Sorgen und Nöten, die sich krisenbedingt auch noch verschlechtern können, im Niederbergischen ebenso wenig, wie im Rest des Landes. Es gilt, kreative Lösungsansätze zu finden.
Die Tafel Niederberg hat deswegen seit gut einem Monat einen einen kontaktlosen Lieferdienst etabliert, der sich bewährt hat. Zwei mal pro Woche werden hier nun etwa 50 Haushalte angefahren und mit Lebensmitteln versorgt. Die Produkte – von Händlern zur Verfügung gestellt – werden in Taschen verpackt und zwar so, dass die Familien etwa zwei Wochen damit auskommen können, dann werden sie von den Helfern vor die Haustür gestellt – denn auch die Klingeln sollen nicht betätigt werden. Die Kommunikation erfolgt per Telefon.
Den Dienst übernehmen dabei jetzt junge Menschen, Studierende zum Beispiel, die teilweise wieder andere junge Menschen für die Aufgabe begeistern können. Sie sind mit Freude bei der Sache und können damit die Ehrenamtlichen aus den Risikogruppen stark entlasten. Und trotzdem: Die Gefahren dürfen nicht unterschätzt werden, der Mundschutz gehört derzeit fest zur Dienst-Austattung. Auch auf den Abstand wird genau geachtet.
Geholfen wird hier nicht nur Tafel-Card Inhabern. Wer sich in existenziellen finanziellen Schwierigkeiten
aufgrund von Kündigung oder Kurzarbeitergeld befindet und den Lebensalltag nicht mehr alleine bestreiten kann, hat die Möglichkeit Unterstützung anzufragen, erklärt die Niederberger Tafel. Ein Anrecht auf Lieferung bestehe jedoch nicht, denn Grundbedingung für die Verteilung ist: Dass genug frische und haltbare Lebensmittel für die Verteilung zur Verfügung stehen.
Das können zum Beispiel Nahrungsmittel sein, die von lokalen Händlern zur Verfügung gestellt werden, da sie beispielsweise nicht mehr verkauft werden können.
Ohne diese Spenden wäre die Arbeit der Tafel genauso wenig möglich, wie die ebenso wichtigen Geldspenden, die den Betrieb aufrecht erhalten, wie die Niederberger Organisatoren der Bergischen Diakonie erklären: „Wir sind sehr dankbar für jede finanzielle Unterstützung. Wir kaufen davon Grundnahrungsmittel und finanzieren den Transport, die Hygiene und die vielen Tausend Kleinigkeiten.“
Weitere Informationen für Hilfebedürftige, Helfer und mögliche Spender sind auf www.tafel-niederberg.de zu finden.