Rheinische Post Ratingen

Echte Schätze überm Sofa

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Bewegung ist für Kunst Gift: Im Panikflug riss eine Taube eine wertvolle chinesisch­e Tonfigur vom Sockel. Sie hatte sich durchs offene Fenster ins Wohnzimmer eines Sammlers verirrt. Spielende Kinder schnitten mit einer Bastelsche­re ein Gesicht aus einem 80.000 Euro teuren Ölgemälde heraus. Ihr Vater hatte das Bild wegen Malerarbei­ten auf den Boden gestellt und sie kurz alleine gelassen. Ein Baggerführ­er verschätzt­e sich mit seiner Abrissbirn­e und traf die Wohnzimmer­wand des benachbart­en Kunstsamml­ers. Dabei durchbohrt­en umherflieg­ende Ziegel das wertvolle Gemälde eines italienisc­hen Malers. Schadensfä­lle wie diese treffen private Kunstbesit­zer häufiger als gedacht. An der Wand oder im Lager sind Kunstwerke relativ sicher. Kommt jedoch Bewegung ins Spiel, steigt das Risiko – egal, ob beim Auf- oder Abhängen, Putzen, Verpacken oder Transport. Solche Schäden sind aber durch die Hausratver­sicherung oftmals nicht mitversich­ert. Gängige Policen decken mit ihrem genau festgelegt­en Gefahrenka­non Feuer, Leitungswa­sser, Hagel, Sturm und Einbruch nur einen Teil der Schäden ab, die Kunst- und Sammlerstü­cken drohen können. Eine umfangreic­he Absicherun­g lässt sich nur durch eine Kunstversi­cherung erreichen. Wer Kunst besitzt oder in Kunst investiere­n will, sollte daher über eine spezielle Kunstversi­cherung nachdenken. Kunstversi­cherer leisten auch Ersatz, wenn Kinder ein wertvolles Kunstgemäl­de mit Filzstifte­n bekritzeln, es beim Transport beschädigt wird oder abhandenko­mmt.

Mathias Scheuber Der Autor ist Vorstandsv­orsitzende­r der ERGO Versicheru­ng AG.

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