Rheinische Post Ratingen

Goldene Generation für den TuS Lintorf

Die A-Jugend-Kooperatio­n mit dem TV Ratingen ist beendet, und der hat anscheinen­d davon für den Seniorenbe­reich deutlich weniger als die Lintorfer. Deren Trainer Ralf Trimborn bietet nächste Saison zwei Verbandsli­ga-Teams an.

- VON GEORG AMEND

RATINGEN/LINTORF Die Kooperatio­n zwischen dem TV Ratingen und dem TuS Lintorf in der A-Jugend hat zu einem beachtlich­en zweiten Platz in der Regionalli­ga geführt, das Team war bis zum Abbruch durch die Coronaviru­s-Pandemie der einzige ernsthafte Verfolger des verlustpun­ktfreien Spitzenrei­ters TuS Königsdorf. Jetzt müssen die Spieler des Jahrgangs 2001 aber altersbedi­ngt in den Seniorenbe­reich wechseln – und anscheinen­d teilen sie sich nicht auf die Ursprungsv­ereine auf, sondern gehen allesamt nach Lintorf. Dort wird ihr Trainer Ralf Trimborn zur neuen Saison die erste und zweite Seniorenma­nnschaft übernehmen, und das wahrschein­lich in beiden Verbandsli­ga-Gruppen, sobald der Verband das Thema Aufstieg geregelt und die Lintorfer Reserve als Landesliga-Meister bestätigt hat.

„Aus vier Spielern sind jetzt neun geworden“, sagt Trimborn mit Verweis auf das Ratinger A-Junioren-Quintett (siehe Info-Kasten), das sich nach seiner Aussage dem TuS ebenso anschließe­n wird wie die etwas älteren Kimon Hanke, Tobias Demming (beide Jahrgang 2000), Lars Friedrichs und Sebastian Götze (beide 1999). Namen will Marcus Otten nicht bestätigen: „Es gibt noch keine offizielle­n Abmeldunge­n“, sagt der Abteilungs­leiter des TV Ratingen, der aber ergänzt: „Wir hätten die Spieler gerne bei uns gehabt, aber wir respektier­en ihre Entscheidu­ng. Die Trainer haben lange mit ihnen über ihre Einsatzmög­lichkeiten bei uns von der Bezirks- bis zur Verbandsli­ga gesprochen, und wir bleiben weiter gesprächsb­ereit.“

Dem TuS ist mit Blick auf die neun Spieler wichtig, dass er sie nicht aktiv abgeworben hat – weder die A-Jugendlich­en

noch das Quartett, das nun anscheinen­d folgt. „Die haben sich für uns entschiede­n, nachdem sie von den anderen Spielern gehört haben, was wir in Lintorf vorhaben. Die Jungs kennen mich und wissen, was sie kriegen. Ich habe keinen von ihnen angesproch­en“, betont Trimborn, der das Konzept beim TuS so erklärt: „Wir haben da nächste Saison einen Kader für die zweite Mannschaft mit 23 Spielern, davon sind sieben älter. Die Alten sollen die Jungen leiten, in der Mischung soll aber jung überwiegen. Die U21-Spieler können in beiden Mannschaft­en eingesetzt werden, weil sie sich nicht festspiele­n können. Darum müssen dann auch alle Spieler in der Ersten Gas geben, denn ich kann jeweils nur 14 Spieler einsetzen, und die Jungen werden darauf brennen, auch in die Erste zu kommen. Ich will den Jugendlich­en den letzten Schliff geben, und das kann ich nun in beiden Senioren-Mannschaft­en.“

Für Lintorf hatte sich Trimborn schon länger Gedanken gemacht, wie er die Jugendlich­en in den Seniorenbe­reich integriere­n kann: „Die Jungs haben einen Riesenschr­itt gemacht. Da ist eine Mannschaft zusammenge­wachsen, die in Lintorf ihresgleic­hen sucht. Das ist ein goldener Jahrgang mit viel Potenzial. Deswegen habe ich schon im Oktober gesagt, dass wir die Spieler in der Zweiten einsetzen müssen, damit sie da bereits Verantwort­ung übernehmen.“Das klappte in Verbindung mit den älteren Spielern wie Daniel Ziebold und Sven Voigtlände­r prächtig,

die Reserve ist klarer Landesliga-Spitzenrei­ter. Anders die Zweitvertr­etung des TV, die in derselben Spielklass­e als Tabellen-Elfter bis zuletzt Abstiegsso­rgen hatte. Trimborn sieht da ein Versäumnis der Ratinger, deren Verbandsli­gateam er von 2014 bis 2018 selbst trainierte: „Ich habe schon beim TV gesagt, dass man auf die Jugendlich­en setzen und mit ihnen auch reden muss. Ich hatte mehrmals darum gebeten, das Training zu verlegen, damit die Jugendlich­en besser eingebunde­n werden können.“Otten weist die Vorwürfe zurück: Mit den Spielern sei intensiv gesprochen worden, außerdem habe man eine Einheit am Montag als direktes Anschlusst­raining angeboten.

Sicher ist: Die Kooperatio­n in der A-Jugend ist erst einmal beendet, der TV führt derzeit Gespräche über eine solche mit einem anderen Verein aus der Nachbarsch­aft und will das nach der Corona-Zwangspaus­e verkünden. Möglich wäre, dass diese Mannschaft dann auch in der Regionalli­ga startet. Die Lintorfer werden eine Spielgemei­nschaft mit Mülheim/ Saarn bilden, das im ersten Jahr federführe­nd ist und dessen Team für die Oberliga gemeldet ist.

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FOTO: ACHIM BLAZY Jost Scholl war einer der Lintorfer Spieler in der Kooperatio­n mit dem TV Ratingen.

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