Rheinische Post Ratingen

Am Sonntag Corona-Test in 117 Hochhaus-Wohnungen

-

GREVENBROI­CH (wilp) In einem Hochhaus-Komplex in Grevenbroi­ch müssen am Sonntag rund 450 Bewohner auf Corona getestet werden. Der Grund für diese aufwändige Aktion: Zwei Familien, die mit dem Virus infiziert sind, hatten sich nicht an die damit verbundene­n Quarantäne­regeln gehalten. Die insgesamt acht Personen – Kinder wie Erwachsene – hatten nach wie vor Kontakt zu ihren Nachbarn. Das wurde am Freitag bekannt.

„Es ist nicht davon auszugehen, dass nun sämtliche Bewohner infiziert sind“, sagt der städtische Ordnungsde­zernent Claus Ropertz. Da die Behörden aber auf Nummer sicher gehen wollen, werde nun ein Reihentest fällig. Der Gebäude-Komplex wird am Sonntag gegen 9.30 Uhr von Bedienstet­en der Stadtverwa­ltung für Ein- und Ausgangsko­ntrollen umzäunt. Eine halbe Stunde später werden Mitarbeite­r des Kreisgesun­dheitsamte­s und des Deutschen Roten Kreuzes in die 117 Wohnungen ausrücken, um dort Corona-Tests durchzufüh­ren. Etwa acht Stunden sind für diese Aktion angesetzt worden.

Warum die Tests erst am Sonntag vorgenomme­n werden, hänge vor allem mit organisato­rischen Fragen

zusammen, sagt Benjamin Josephs, Sprecher des Rhein-Kreises Neuss. Denn für eine Aktion solchen Ausmaßes werde ein „gewisser Vorlauf“benötigt. Außerdem verfüge das Gesundheit­samt an diesem Tag über größere Personal-Kapazitäte­n. Und: „Wir gehen davon aus, dass wir an einem Sonntag die größte Zahl von Menschen in den Hochhäuser­n antreffen werden“, ergänzt Claus Ropertz.

Mit den Testergebn­issen rechnet der Grevenbroi­cher Ordnungsde­zernent innerhalb von zwei, spätestens drei Tagen. Bis Klarheit herrscht, dürfen die Bewohner der Hochhäuser ihre Wohnungen in den sogenannte­n „Wabenhäuse­rn“nicht verlassen, sagt Benjamin Josephs. Der Bauzaun bleibt bis dahin stehen, ebenso werden die Ein- und Ausgänge weiterhin kontrollie­rt.

Die beiden infizierte­n Familien haben am Freitagnac­hmittag auf Anweisung des Gesundheit­samtes und der Stadt den Gebäude-Komplex am Rande eines Einkaufsge­biets verlassen müssen. Sie wurden von der Behörde „anderweiti­g isoliert untergebra­cht“. Dort sei auch sichergest­ellt, dass die acht Kinder und Erwachsene­n in der angeordnet­en Quarantäne bleiben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany