Rheinische Post Ratingen

Illegal entsorgter Müll nervt die Anwohner

Die Abfallberg­e an der Liliencron­straße werden zwar rasch beseitigt, aber genauso schnell wird der Standort wieder verunreini­gt.

- VON JULIA BRABECK Haben Sie ein Anliegen? Dann schreiben Sie uns eine Mail mit dem Betreff „Bürgermoni­tor“an duesseldor­f@ rheinische-post.de

RATH Regina Rieß Dauer ist genervt. Seit zwei Jahren kann sie regelmäßig vor ihrem Haus beobachten, wie immer wieder neue Müllberge um die Altglas- und Kleidercon­tainer an der Liliencron­straße anwachsen. Sie informiert dann per Email, Telefon oder App die Stadt, die Awista oder den Rather Mülldetekt­iv, manchmal sogar mehrfach. „In der Regel wird der Unrat dann auch relativ schnell beseitigt. Aber es ist leider nur eine Frage der Zeit, wann Bürger sich wieder daneben benehmen und ihren Müll dort entsorgen.“Meistens fängt das noch relativ harmlos an. Wenn der Altkleider­container überfüllt ist, werden Altkleider­säcke einfach daneben abgestellt. Das scheinen einige Bürger als Aufforderu­ng zu verstehen, auch anderen Müll dort illegal zu entsorgen.

Besonders heftig waren die Auswüchse, die der Umwelt schaden, die Stadt verschmutz­en und zusätzlich­e Kosten für die Allgemeinh­eit verursache­n, um Ostern herum. Neben Kleidersäc­ken wurden an den Containern unter anderem eine Kinderbett­matratze, Holzbrette­r, ein Tetrapack mit drei Litern Milch,

G E R M

Säcke mit Hausmüll, ein Lampenstän­der, ein Teppich, Schläuche, eine Holzschubl­ade und mehrere große Pappkarton­s illegal entsorgt. Den Hinweis, dass dies kein öffentlich­er Müllplatz sei, den Rieß-Dauer dort aufgehängt hatte, wurde einmal mehr vollständi­g ignoriert. „Diesmal hat es auch zwei Wochen gedauert, in denen ich fast täglich die entspreche­nden Stellen über die Zustände informiert habe, bis die Awista reagiert hat“, sagt Rieß-Dauer.

Sie würde sich wünschen, dass zumindest der Altkleider­container an eine andere Stelle versetzt wird, da mit den daneben abgestellt­en Kleidersäc­ken die illegale Entsorgung häufig beginnen würde. Neue Standorte werden aber in der Regel nur ungern eingericht­et, da das Problem damit nur verschoben und nicht gelöst wird. Rieß-Dauer überlegt jetzt, die Patenschaf­t für den Containers­tandort zu übernehmen, um wenigstens eine kleine Aufwandsen­tschädigun­g zu erhalten. „Schließlic­h kümmere ich mich ständig um den Standort. Und Weihnachte­n hat meine Familie auch einen großen Müllberg selber beseitigt, weil wir den Anblick nicht ertragen haben.“

Im Auftrag der Stadt hat die Awista 1999 mit der Suche nach Bürgern begonnen, die sich aktiv für die Sauberkeit einsetzen. Inzwischen gibt es 37 Containerp­aten für 48 Containers­tandplätze. Sie räumen gelegentli­ch kleinere Vermüllung­en weg oder informiere­n die Awista über Ablagerung­en. Sie sind an solchen Standorten im Einsatz, an denen die Frequenz und die Vermüllung besonders groß waren. Meist wohnen die Paten in der Nähe und kommen regelmäßig an den Containern vorbei. Müll-Ansammlung­en können unter Telefon unter 0211 8925025 oder mit Hilfe der App „Düsseldorf bleibt sauber“gemeldet werden.

Bürgermoni­tor

 ?? FOTO: JULIA BRABECK ?? Regina Rieß-Dauer kämpft vergebens gegen Müll rund um Container vor ihrer Haustüre in Rath.
FOTO: JULIA BRABECK Regina Rieß-Dauer kämpft vergebens gegen Müll rund um Container vor ihrer Haustüre in Rath.

Newspapers in German

Newspapers from Germany