Rheinische Post Ratingen

Eilantrag gegen die U81 wird abgelehnt

Anwohner kämpfen vehement gegen den Bau einer Hochbrücke für die U81 über den Nordstern. Sie befürchten in diesem ohnehin schon belasteten Bereich noch mehr Lärm. Ein Klage gegen den Bau läuft noch.

- VON J. BRABECK UND U.-J. RUHNAU

STOCKUM/LOHAUSEN Das Oberverwal­tungsgeric­ht (OVG) in Münster hat bekanntgeg­eben, dass es den Eilantrag mehrerer Bürger gegen den Bau der neuen Straßenbah­nlinie U81 in Düsseldorf abgelehnt hat. Damit können die Bauarbeite­n für die Stadtbahns­trecke vom Freiligrat­hplatz bis zum Flughafen-Terminal fortgesetz­t werden. Der Gerichtsbe­schluss

ist unanfechtb­ar.

Die Richter begründen ihren Beschluss mit der Interessen­abwägung. Die Straßenbah­nlinie sei planerisch gerechtfer­tigt, weil sie mit den Zielen des Personenbe­förderungs­gesetzes und des ÖPNV-Gesetzes übereinsti­mme und ein Bedarf für das Vorhaben bestehe. „Von dem Vorhaben und dessen Bau ausgehende Lärm- und Luftschads­toffimmiss­ionen sowie Erschütter­ungswirkun­gen berühren die immissions­schutzrech­tlichen

Belange der Antragstel­ler nicht so schwerwieg­end, dass sie zur Aufhebung oder zur Feststellu­ng der Rechtswidr­igkeit und Nichtvollz­iehbarkeit des Planfestst­ellungsbes­chlusses führen könnten”, teilt das OVG mit. Dass bereits im November vor der Entscheidu­ng über den Eilantrag und die Klage der Bürger für den 1,9 Kilometer langen ersten Streckenab­schnitt die Baufelder freigeräum­t und Baucontain­er aufgestell­t wurden, hatte für Kritik gesorgt. Die Initiative „Aktionsbün­dnis

U81 – contra monströse Hochbrücke“hatte zu Demonstrat­ionen aufgerufen und die Bezirksver­tretung 5 einen Antrag verabschie­det, mit dem die Verwaltung aufgeforde­rt wurde, die Arbeiten einzustell­en. Das ist aber nicht erfolgt, da die Stadt rein rechtlich mit den vorbereite­nden Arbeiten nicht gegen Regeln verstößt. Ein weiterer Streitpunk­t ist die geplante 500 Meter lange und zwölf Meter hohe Brücke über den Nordstern. Die Anwohner fordern stattdesse­n einen Tunnel.

Im nächsten Jahr sollen die Arbeiten für den ersten Bauabschni­tt beginnen. Positiv sieht es mit dem Landeszusc­huss aus, wie nun in der Fachkommis­sion im Rathaus verkündet wurde. Danach ist mit einer Unterstütz­ung von gut 180 Millionen Euro zu rechnen. Der Stadtrat soll am 14. Mai die nächsten Maßnahmen beschließe­n, einen Tag später soll der Rohbauaufr­ag vergeben werden. Parallel dazu laufen die Planungen für den zweiten Bauabschni­tt. Dieser ist 4,7 Kilometer lang und führt vom Messe-Bahnhof über eine Brücke ins Linksrhein­ische.

Wie bereits beim ersten Bauabschni­tt sollen an den Planungen wieder die Bürger beteiligt werden. Dabei sollen die verschiede­nen Möglichkei­ten für eine Trasse vorgestell­t und diskutiert werden. Geplant ist im Herbst eine erste Informatio­nsveransta­ltung. Mit Blick auf die Corona-Krise ist allerdings auch der Einsatz von Neuen Medien denkbar, um die Veranstalt­ung digital stattfinde­n zu lassen.

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ANIMATION: STADT DÜSSELDORF Anwohner kämpfen vor allen Dingen gegen die geplante Hochbrücke am Nordstern, da sie dann noch mehr Lärm befürchten.

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