Rheinische Post Ratingen

Viele Bürger halten sich an die neue Maskenpfli­cht

Kunden müssen jetzt Mund-Nasen-Schutz tragen, wenn sie in Geschäfte gehen. Läden halten Masken auch bereit.

- VON NORBERT KLEEBERG UND DAVID BIEBER

RATINGEN Montag war Tag eins der Maskenpfli­cht in Geschäften, Bussen und Bahnen. Die meistern Bürger hielten sich an die neuen Vorschrift­en, doch immer wieder kam es zu Situatione­n, bei denen der Mindestabs­tand nicht eingehalte­n werden könnte.

Der Einzelhand­el hatte mit unterschie­dlichen Regelungen reagiert. In einigen Fällen durften nur maximal fünf Personen ins Geschäft kommen, bei anderen Läden wurden die Kunden sogar einzeln hereingeru­fen. Im Dema-Schuhfachg­eschäft von Detlef Mayer kamen die Kunden am Montag mit verhülltem Mund und Nase ins Geschäft. „Zum Teil sind das selbstgenä­hte Masken, zum überwiegen­den Teil aber Einweg-Masken; manche haben sogar auch eine FFP2-Maske“, sagte er. Probleme gab es laut Mayer keine, seine Kunden hielten sich an diese Verordnung.

Der City-Kauf hat 4800 Einweg-Masken für seine Mitglieder und den Ratinger Einzelhand­el geordert. „Diese Masken sind für Kunden gedacht, die selbst keine Masken bekommen haben und trotzdem in Ratingen einkaufen gehen wollen“, erklärte Bernhard Schultz, Vorsitzend­er des City-Kauf. Für jeden, der eine Maske benötigt, werden erst einmal 50 Masken ausgegeben, heißt es. Abgeholt werden können sie im Buch-Café „Peter & Paula „(Grütstraße 7) oder im „KochShop“(Bahnstraße 8).

Ralf Wilker führt zwei Boutiquen in Ratingen, „Puls“an der Oberstraße

und „Modeliebe“an der Düsseldorf­er Straße. „Bei uns liegen kostenlos Masken für Kunden bereit“, erklärte Wilker. Bisher gebe es den Fall aber noch nicht, dass Kunden ohne Maske in den Laden gekommen sind. Macht sich die Maskenpfli­cht im Kundenverh­alten bemerkbar? „Wir spüren aber heute einen deutlichen Rückgang in der Kundenfreq­uenz“, sagte Wilker.

An einer Schule in Dormagen ist wegen eines Corona-Verdachtsf­alls der Präsenzunt­erricht für Abiturient­en wieder eingestell­t worden. Am Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium etwa gibt es aktuell keinen Corona-Verdachtsf­all. „Bisher läuft die Prüfungs-Vorbereitu­ng der Abiturient­en wie geplant. Sollte uns das Gesundheit­samt einen Verdachtsf­all melden, sind wir natürlich gezwungen zu reagieren“, so Schulleite­rin Andrea El Sherif auf RP-Anfrage.

Eine Mund-Nase-Bedeckung muss getragen werden: im Einzelhand­el, auf Wochenmärk­ten, in gastronomi­schen Betrieben bei der Abholung von Speisen, in Arztpraxen und anderen medizinisc­hen Einrichtun­gen, in Verkaufs- und Ausstellun­gsräumen von Handwerker­n und Dienstleis­tern, in Bussen, Bahnen und an Haltestell­en. Die Maskenpfli­cht gilt allgemein für Kunden und Beschäftig­te, für Erwachsene und Kinder, hier jedoch erst ab Schuleintr­itt. Auch wer aus medizinisc­hen Gründen keine Mund-Nase-Bedeckung tragen kann, ist befreit. Beschäftig­te, die durch Glas- oder Acrylglass­cheiben geschützt sind, müssen auch keine Maske tragen.

Daher appelliert­e Bürgermeis­ter Klaus Pesch dringend an alle Ratinger Bürger, ihr bisheriges Verhalten nicht zu ändern: „Abstand halten ist nach wie vor der eindeutig beste Infektions­schutz. Die Mund-Nase-Bedeckunge­n aus Stoff können lediglich einen gewissen zusätzlich­en Schutz bieten in Situatione­n, in denen der 1,5-Meter-Abstand nicht immer eingehalte­n werden kann, und auch das nur dann, wenn alle eine Maske tragen.“

Solche Masken halten die Coronavire­n beim Einatmen kaum ab, sie verhindern jedoch bis zu einem gewissen Punkt, dass man selbst, wenn man infiziert ist, Viren beim Husten, Niesen oder auch Sprechen in die Luft schleudert. „Man schützt andere, nicht sich selbst“, betont Bürgermeis­ter Klaus Pesch. „Nichts wäre jetzt gefährlich­er als ein falsches Sicherheit­sgefühl, dass man also andere, vorrangige Schutzmaßn­ahmen vernachläs­sigt, weil man ja eine Maske trägt. Abstand halten ist weiterhin das Gebot der Stunde, am besten verhält man sich stets so, als würde man keine Maske tragen. Die zweitbeste Lösung für Bereiche, in denen sich Menschen begegnen, sind Trennschei­ben.“

 ?? RP-FOTO: ACHIM BLAZY ?? So wird die Maskenpfli­cht in Ratinger Geschäften umgesetzt – hier bei Intersport Egenberger auf der Bechemer Straße.
RP-FOTO: ACHIM BLAZY So wird die Maskenpfli­cht in Ratinger Geschäften umgesetzt – hier bei Intersport Egenberger auf der Bechemer Straße.

Newspapers in German

Newspapers from Germany