Viele Bürger halten sich an die neue Maskenpflicht
Kunden müssen jetzt Mund-Nasen-Schutz tragen, wenn sie in Geschäfte gehen. Läden halten Masken auch bereit.
RATINGEN Montag war Tag eins der Maskenpflicht in Geschäften, Bussen und Bahnen. Die meistern Bürger hielten sich an die neuen Vorschriften, doch immer wieder kam es zu Situationen, bei denen der Mindestabstand nicht eingehalten werden könnte.
Der Einzelhandel hatte mit unterschiedlichen Regelungen reagiert. In einigen Fällen durften nur maximal fünf Personen ins Geschäft kommen, bei anderen Läden wurden die Kunden sogar einzeln hereingerufen. Im Dema-Schuhfachgeschäft von Detlef Mayer kamen die Kunden am Montag mit verhülltem Mund und Nase ins Geschäft. „Zum Teil sind das selbstgenähte Masken, zum überwiegenden Teil aber Einweg-Masken; manche haben sogar auch eine FFP2-Maske“, sagte er. Probleme gab es laut Mayer keine, seine Kunden hielten sich an diese Verordnung.
Der City-Kauf hat 4800 Einweg-Masken für seine Mitglieder und den Ratinger Einzelhandel geordert. „Diese Masken sind für Kunden gedacht, die selbst keine Masken bekommen haben und trotzdem in Ratingen einkaufen gehen wollen“, erklärte Bernhard Schultz, Vorsitzender des City-Kauf. Für jeden, der eine Maske benötigt, werden erst einmal 50 Masken ausgegeben, heißt es. Abgeholt werden können sie im Buch-Café „Peter & Paula „(Grütstraße 7) oder im „KochShop“(Bahnstraße 8).
Ralf Wilker führt zwei Boutiquen in Ratingen, „Puls“an der Oberstraße
und „Modeliebe“an der Düsseldorfer Straße. „Bei uns liegen kostenlos Masken für Kunden bereit“, erklärte Wilker. Bisher gebe es den Fall aber noch nicht, dass Kunden ohne Maske in den Laden gekommen sind. Macht sich die Maskenpflicht im Kundenverhalten bemerkbar? „Wir spüren aber heute einen deutlichen Rückgang in der Kundenfrequenz“, sagte Wilker.
An einer Schule in Dormagen ist wegen eines Corona-Verdachtsfalls der Präsenzunterricht für Abiturienten wieder eingestellt worden. Am Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium etwa gibt es aktuell keinen Corona-Verdachtsfall. „Bisher läuft die Prüfungs-Vorbereitung der Abiturienten wie geplant. Sollte uns das Gesundheitsamt einen Verdachtsfall melden, sind wir natürlich gezwungen zu reagieren“, so Schulleiterin Andrea El Sherif auf RP-Anfrage.
Eine Mund-Nase-Bedeckung muss getragen werden: im Einzelhandel, auf Wochenmärkten, in gastronomischen Betrieben bei der Abholung von Speisen, in Arztpraxen und anderen medizinischen Einrichtungen, in Verkaufs- und Ausstellungsräumen von Handwerkern und Dienstleistern, in Bussen, Bahnen und an Haltestellen. Die Maskenpflicht gilt allgemein für Kunden und Beschäftigte, für Erwachsene und Kinder, hier jedoch erst ab Schuleintritt. Auch wer aus medizinischen Gründen keine Mund-Nase-Bedeckung tragen kann, ist befreit. Beschäftigte, die durch Glas- oder Acrylglasscheiben geschützt sind, müssen auch keine Maske tragen.
Daher appellierte Bürgermeister Klaus Pesch dringend an alle Ratinger Bürger, ihr bisheriges Verhalten nicht zu ändern: „Abstand halten ist nach wie vor der eindeutig beste Infektionsschutz. Die Mund-Nase-Bedeckungen aus Stoff können lediglich einen gewissen zusätzlichen Schutz bieten in Situationen, in denen der 1,5-Meter-Abstand nicht immer eingehalten werden kann, und auch das nur dann, wenn alle eine Maske tragen.“
Solche Masken halten die Coronaviren beim Einatmen kaum ab, sie verhindern jedoch bis zu einem gewissen Punkt, dass man selbst, wenn man infiziert ist, Viren beim Husten, Niesen oder auch Sprechen in die Luft schleudert. „Man schützt andere, nicht sich selbst“, betont Bürgermeister Klaus Pesch. „Nichts wäre jetzt gefährlicher als ein falsches Sicherheitsgefühl, dass man also andere, vorrangige Schutzmaßnahmen vernachlässigt, weil man ja eine Maske trägt. Abstand halten ist weiterhin das Gebot der Stunde, am besten verhält man sich stets so, als würde man keine Maske tragen. Die zweitbeste Lösung für Bereiche, in denen sich Menschen begegnen, sind Trennscheiben.“