Rewe investiert 2020 zwei Milliarden Euro
KÖLN (gw) Manche Aussagen erscheinen im Nachhinein komisch, auch wenn sie in einem ganz anderen Zusammenhang gesagt worden sind. „Mit Klopapier und Konserven können wir uns im Wettbewerb mit den Discountern und Amazon nicht profilieren“, hat Rewe-Chef Lionel Souque vor gut einem Jahr gesagt und meinte damit, dass Rewe mit noch mehr Frischeprodukten bei den Kunden punkten wolle. Ein Jahr später gehörten Klopapier und Konserven in der Krise bei allen zu den meistgefragten Waren. Die zeitweiligen Hamsterkäufe tragen neben dem natürlichen Bedarf an Lebensmitteln dazu bei, dass Lebensmittelhändler mit stabilem Geschäft besser durch die schweren Zeiten kommen als andere Händler.
Ungeachtet der Krise will Rewe in diesem Jahr wie 2019 zwei Milliarden Euro investieren, unter anderem für die Modernisierung des Filialnetzes, und weiteres Wachstum
im In- und Ausland. Im vergangenen Jahr ist der Konzern um 2,5 Prozent auf rund 62 Milliarden Euro gewachsen. Er profitierte stark von den selbstständigen Händlern, die in mehr als 1800 Läden ihre Erlöse insgesamt um mehr als neun Prozent steigerten. Verdient hat Rewe unter dem Strich 507 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von 18 Prozent.
Zwei Sorgenkinder bleiben dem Konzern: das Inlandsgeschäft der Discount-Tochter Penny, das so gut wie gar kein Wachstum verzeichnet, und die durch die Folgen der Coron-Krise stark in Mitleidenschaft gezogene Touristiksparte. Die meldet für das abgelaufene Jahr zwar noch ein Umsatzplus von 1,6 Prozent auf fünf Milliarden Euro, aber das wird 2020 wegen Corona nicht annähernd zu erreichen sein – erst recht nicht nach der am Mittwoch zeitlich verlängerten Reisewarnung des Auswärtigen Amtes.