Opa Reinhards geschickte Hände
Zuerst hat Reinhard Dobner (75) für eine Arztpraxis Masken genäht, dann für die gesamte Nachbarschaft.
lange bitten. Nun ist es so, dass der 75-Jährige zudem ausgesprochen technikaffin ist. Er besorgte sich also Schnittmuster über das Internet, schaute bei YouTube nach, wie es gemacht wird und nähte ausreichend Masken, so dass der Bedarf in der Arztpraxis schnell gedeckt war.
Das wiederum machte in Gerresheim die Runde. Freunde, Nachbarn, Familie wollten auch so ein schickes Exemplar. „Also setzte ich mich wieder an meine Nähmaschine und nähte weitere Masken, aktuell bin bei gut 70“, erzählt Dobner. Die Verteilung erfolgt über das Fenster mit nötiger Distanz, per Einwurf in den Briefkästen oder auf dem Postweg, Ehefrau Mechthild hilft. „Als mir das Gummiband ausging, habe ich per WhatsApp einen Aufruf gestartet, ruckzuck hatte ich Nachschub“, berichtet Dobner. Als auch das nicht ausreichte, wurde im Internet bestellt. Dort orderte er außerdem ein winzig kleines Bügeleisen, um die Masken zu bügeln. „Der Bedarf ist groß, da muss man sich ja nur mal bei Facebook umschauen“, so der 75-Jährige.
Die Nachfrage im Bekanntenkreis stieg weiter, und so sitzt Opa Reinhard seit mehreren Wochen an seiner Nähmaschine und näht und näht und näht. „Und er macht das alles einfach so. Auch das Material zahlt er aus eigener Tasche. Hin und wieder bekommt er ein kleines Geschenk. Aber für ihn ist es die größte Freude, dass er den Menschen helfen kann“, erzählt Schwägerin Jutta Zelfel. Natürlich überlässt Reinhard Dobner nichts dem Zufall. Viele Nutzer hätten festgestellt, dass ein Gummi zur Befestigung der Maske hinter dem Kopf statt an den Ohren vorteilhaft sei, jetzt versucht er auch diese Wünsche zu befriedigen. „Ich teste das dann immer, wenn ich morgens mit meinem Hund eine Stunde im Wald spazieren gehe“, sagt Dobner. Marc Ingel