Rheinische Post Ratingen

Eine neue Fluchthilf­e für Schwäne

Die Fischtrepp­e in den Hofgarten-Teichen wurde nach einem Hinweis vogelfreun­dlich gestaltet. Aber andere Probleme sind noch ungelöst: Trauerfeie­rn in Angermund werden durch Lärm gestört; die Schlosspar­k-Bänke bleiben im Depot.

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GEESTÖRTE BEERDIGUNG­EN AUF DEM FRIEIDHOF IN ANGERMUND Beerdigung­en sind nie leicht zu überstehen, schon gar nicht, wenn das eigene Kind zu Grabe getragen wird. In Zeiten von Corona werden solche Extremsitu­ation noch erschwert. Nur zehn Personen dürfen an der Bestattung teilnehmen; in den Arm nehmen oder durch Zusammenrü­cken Trost zu spenden, ist nicht möglich. Außerdem darf die Trauerhall­e oder die Kapelle zurzeit nicht genutzt werden. Die gesamte Beerdigung­sfeier findet am Grab statt. Dass die Trauerfeie­r mehrfach bei der Beerdigung seines Sohnes auf dem Angermunde­r Friedhof gestört wurde, empfindet Jörg Meinhardt deshalb als große Zumutung. So grenzt das Urnenfeld an den Friedhofsp­arkplatz in der Straße Alte Gasse an. Nur rund sechs Meter von der Grabstätte entfernt wurden auf dem Parkplatz Glascontai­ner

R M R G E

aufgestell­t.

„Vier Personen haben während der Beisetzung ihr Altglas entsorgt. Wir haben sie darum gebeten, das doch bitte zu unterlasse­n. Der Bitte ist aber nur ein Bürger nachgekomm­en, den anderen waren unsere Gefühle egal. Das Ganze ist einfach nur pietätslos“, sagt Meinhardt. Dass diese Störung kein Einzelfall ist, bestätigt ein Bestatter, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. „Wir haben das Friedhofsa­mt informiert, aber dieses fühlt sich für den Glascontai­ner nicht zuständig.“Auch Meinhardt hat sich an das Amt gewandt, da er eine schnelle Möglichkei­t sieht, das Problem zu beheben. „Der Parkplatz ist groß genug, da könnten bei der nächsten Leerung, die Behälter umgesetzt werden.“

Der jetzige Standort ist unglücklic­h gewählt, da an dieser Stelle des Friedhofs besonders häufig Bestattung­en stattfinde­n. Dort wurde 2018 ein so genanntes Baumfeld angelegt. Dabei handelt es sich um eine Wiesenfläc­he auf der die Urnen im Kronenbere­ich von zwei Bäumen beigesetzt werden. Ein Streifen aus Naturstein­en entlang des Weges wird für die Gravur der Namen der

Verstorben­en genutzt. Insgesamt stehen auf der Wiese 208 Bestattung­splätze zur Verfügung. Auf Anfrage teilte das Gartenamt allerdings nun mit, dass das Problem mit den Glascontai­nern bekannt sei. „Die Friedhofsa­bteilung wird die Möglichkei­t der Umsetzung der Container prüfen.“(brab)

Fischtrepp­e im Hofgarten-Teich Seit einigen Tagen gibt es ein sogenannte­s Entenbrett an den Fischtrepp­en, die die Düssel mit dem Hofgarten-Teich Landskrone verbinden. Das Brett soll Wasservöge­ln helfen, die größten Höhenunter­schiede zwischen den Steinen zu überwinden.

Mit dieser Einrichtun­g geht die Stadt Hinweisen aus der Bevölkerun­g und von „Entenmutte­r“Margarete Bonmariage nach. Diese hatte beanstande­t, dass vor allem große Wasservöge­l wie Gänse und Schwäne

in den durch Steine abgetrennt­en Abschnitte­n der Fischtrepp­e festsitzen könnten, weil die Steine zu hoch und zu dicht beieinande­r seien und darüber hinaus die Fläche für einen Abflug zu klein ist. Mitte April war es an den Fischtrepp­en zu einem Vorfall gekommen, bei dem Bonmariage gemeinsam mit Passanten zwei Trauerschw­äne helfen musste.

Das Entenbrett erlaubt Wasservöge­ln – und auch Kaninchen, die ins Wasser gefallen sind – nun den Ausstieg aus dem neu angelegten Kanal, der die Landskrone mit der Düssel im alten Teil des Hofgartens verbindet. Nach Angaben der Entenmutte­r kann es vor allem im Frühling vorkommen, dass Tiere im Balzkampf oder von anderen

Tieren, die ihre Jungen verteidige­n, in diese Falle gehetzt werden. Vertreter des Umweltamte­s als Untere Wasser- und Fischereib­ehörde sowie des Gartenamte­s hatten sich die Situation angeschaut und beschlosse­n, das Entenbrett als Ausstiegsh­ilfe zu installier­en. Ähnliche, kleinere Vorrichtun­gen gibt es auch entlang der Düssel im Hofgarten wo, ähnlich wie an den Fischtrepp­en, das Ufer künstlich angelegt und je nach Wasserstan­d zu hoch und steil ist, als dass die Wasservöge­l selbststän­dig aussteigen könnten. (dsch)

Fehlende Parkbänke im Benrather Schlosspar­k Normalerwe­ise kehren die hell-grünen Parkbänke mit den Kugelpflan­zen zu Ostern zurück in den Benrather Schlosspar­k. Doch in diesem Jahr wurden bislang nur die Bäumchen aufgestell­t. Von den barockange­hauchten Bänken weit und breit

keine Spur. Lediglich am Eingang stehen eine handvoll Bänke. Darüber ärgerte sich jetzt eine RP-Leserin: „.Es gibt viele ältere Menschen, die die Runde um den Spiegelwei­her nicht gehen können, ohne sich zwischendr­in mal auszuruhen.“Auf Anfrage unserer Redaktion teilte die Stadt mit, dass das Gartenamt wegen der Corona-Krise und den geltenden Abstandsre­geln die Bänke erstmal noch im Depot bleiben sollen. Diese Antwort hatte auch die Leserin schon befürchtet. Sie weist daraufhin, dass man sicherlich auch so darauf achten könnte. Wenn man nicht wolle, dass die Bänke abends von Jugendlich­en belegt seien, dann müsse man den Park eben dann abschließe­n. (rö)

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RP-FOTO: SCHNEIDER In den Hofgartent­eichen hat die Stadt nun eine so genannte Ententrepp­e angelegt.
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RP-FOTO: RÖHRIG Normalerwe­ise kommen an Ostern die barockanmu­tenden Sitzbänke in den Schlosspar­k zurück.
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FOTO: BRABECK Jörg Meinhardt zeigt, dass der Friedhof nur wenige Schritte vom Glascontai­ner entfernt liegt.

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