Jupp, Jupp, hurra!
Ende zählen nicht die Statussymbole, sondern die Spuren, die man als Trainer hinterlässt.“Er weiß, dass er vieles in dieser Erfolgsgeschichte seiner Frau Iris zu verdanken hat, „die mich auch in den schwierigen Situationen immer unterstützt hat“. Hinter einem langen und harmonischen Eheleben stecke immer eine kluge Frau, heißt es ja so schön. „Meine Erfolge sind deine Erfolge“, sagt er ihr vom Podium, als ihn die Stadt Mönchengladbach mit dem Ehrenring auszeichnet, und man weiß nicht, wer gerührter ist von beiden.
Er hinterlässt große Spuren, das ist ihm bewusst, wenn er sich auf seinem Landsitz im niederrheinischen Schwalmtal die Zeit nimmt, über 50 Jahre im großen Fußball nachzudenken. Und Zeit hat er jetzt, wie so viele, denen die Corona-Krise ein sehr häusliches Dasein vorschreibt. Heynckes nützt die Zeit. Er hält sich in seinem Fitnessraum körperlich frisch, ernährt sich gut, und er nimmt gedanklich teil am Leben. Ein Gedanke kommt ihm immer wieder in den Sinn: „Diese Zeiten führen uns vor Augen, wie verwundbar wir sind. Vielleicht haben wir gedacht, es geht alles immer weiter nach oben, und die anderen sind nicht so wichtig. Doch jetzt lernen wir, dass wir an die anderen denken sollten.“Es kann schon sein, urteilt Heynckes, „dass diese Krise ein bisschen auch das Gute im Menschen hervorbringt, mehr Miteinander, mehr Solidarität, mehr Mitmenschlichkeit. So schlecht ist es ja doch nicht um die Gesellschaft bestellt.“Ob’s so bleibt, auch nach Corona? „Ich bin optimistisch.“Das hilft.