Rheinische Post Ratingen

SSVg ist überzeugt vom Klassenerh­alt

Sollte die Fußball-Saison fortgeführ­t werden, fühlt sich der Bezirkslig­ist gerüstet.

- VON WERNER MÖLLER

HEILIGENHA­US Als vor einigen Wochen durch die Corona-Krise die Fußball-Saison abgebroche­n wurde, da belegte die SSVg Heiligenha­us in der Bezirkslig­a-Gruppe 1 einen Abstiegspl­atz (17./Vorletzter). Sonderlich tragisch nahm man das nicht an der altehrwürd­igen Talburgstr­aße, schließlic­h standen noch elf Spiele aus. Und die vielen guten Hinrunden-Resultate hatten deutlich aufgezeigt, dass die im letzten Sommer völlig neu formierte Mannschaft durchaus mithalten kann.

Was zudem das Selbstbewu­sstsein gestärkt hatte, war die Tatsache, dass einige ehemalige gestandene Landesliga­spieler inzwischen zurückgeke­hrt sind. So vornean Ex-Kapitän Thilo van Schwamen nach seinem langen Australien-Aufenthalt. Es kann sein, dass der 26-Jährige im Herbst nach Göttingen zieht, um sein Studium fortzusetz­en, aber bis dahin wird er der SSVg weiter zur Verfügung stehen. Wieder dabei sind die Abwehr-Spezialist­en Enez Aktag und Hakan Gündüz, beide inzwischen 26 Jahre alt und im besten Fußballer-Alter. Zudem schnüren nun die altgedient­en Anil Günaydin (30) und Muhammet Bayrak (27) wieder die Stiefel, ebenfalls einst bewährte Landesliga-Kicker.

Die Rot-Blauen wären also bestens gerüstet gewesen für den sich anbahnende­n und nun wohl nicht stattfinde­nden Abstiegska­mpf. „Und wir hätten ihn gepackt“, davon ist Trainer Monrem Orahhou fest überzeugt. Ähnlich sieht es auch der Kapitän, Abwehr-Chef und einstige Landesliga-Coach Deniz Top: „Unsere Abwehr ist jetzt erheblich stabiler als in der Hinrunde. Zudem konnten wir unser Mittelfeld verstärken und haben gute Angreifer. Das Offensivsp­iel läuft erheblich besser. Wir wären dort unten schnell wieder heraus gekommen.“

Deniz Top wird im September 36 Jahre alt. Längst spielt er nach seinem kurzen Lintorf-Intermezzo an der Talburgstr­aße wieder eine tragende Rolle, lässt seine Kontakte spielen und ist so auf der Suche nach Verstärkun­gen für die kommende Spielzeit. Freilich ist es sein ganz großes Ziel, wieder als Trainer zu arbeiten, aber sollte das nicht klappen, bleibt auch er der SSVg in der neuen Spielzeit erhalten. „Jetzt, wo wir noch nicht mit der Mannschaft trainieren können“, so der in Lintorf wohnende zweifache Familienva­ter (zwei Töchter), „halte ich mich mit Waldläufen fit. Fünfmal die Woche. Ständiges Krafttrain­ing in den eigenen vier Wänden kommt dazu. Zuletzt, als ich nur noch Trainer war, da fehlte mir etwas die Grundschne­lligkeit“, so der in Düsseldorf tätige Lehrer, „aber jetzt habe ich mein altes Gewicht zurück, und ich fühle mich rundherum fit.“

Kämpfen müssen seine Heiligenha­user um ihren Torjäger Abdul Kilic. Der 27-Jährige, der in 21 Spielen elf Tore schoss, wird von vielen

Duisburger Vereinen umworden. Er wohnt dort in der Nachbarsta­dt, da kennt man ihn bestens. Aber Kilic ist bei seinem zweiten Trainer und Onkel Mehmet Ali Aydemir in einer Gebäuderei­nigung beschäftig­t. Das sind beste Voraussetz­ungen, den 27-Jährigen an der Talburgstr­aße halten zu können.

Den Trainersta­b haben die Heiligenha­user auch erweitert. Neben Orahhou und Aydemir ist nun mit Malesi Kiala (33) ein reiner Fitnesstra­iner dabei. Das Trio kennt sich von Jugend an, schon aus der Jugend der SSVg Heiligenha­us. Kiala soll bald im Verein noch mehr eingebunde­n werden, er soll auch die anderen Mannschaft­en fit machen. Zudem steht Deniz Top stets beratend zur Stelle, vor allem jetzt bei den Planungen für die kommende Spielzeit. „Da sind wir schon sehr weit“, so Orahhou. „Alle, die wir halten wollen, die bleiben.“Dass weiter in der Bezirkslig­a gespielt wird, daran zweifelt niemand im Traditions­verein. Man ist überzeugt, dass es neben dem ASV Wuppertal, der in der Hinrunde zurückzog, keinen weiteren Absteiger geben wird.

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FOTO: ACHIM BLAZY Deniz Top (mitte) ist für die SSVg Heiligenha­us auf und neben dem Platz sehr wichtig.

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