Landesregierung
Betreuung und Homeoffice Hilfe für Arztpraxen
Die vom Ministerpräsidenten akklamierten Schritte in die „Normalität“erweisen sich immer mehr als Schritte ins Chaos. Es wird von der Landesregierung signalisiert, alles Wünschbare wäre in kurzer Zeit risikolos zu ermöglichen, wenn man nur die wichtigste Regel einhalten würde: Abstand halten. Schön, dass die Welt so einfach ist. Merkwürdig still ist dabei es in der medialen Begleitung dieser Schritte um Friedrich Merz und Norbert Röttgen geworden. Möglicherweise beobachten sie aus der Distanz, wie ein Rivale sich selbst demontiert. Auch die Opposition in unserem Landtag glänzt derzeit mehr durch Schweigen als durch eigene konstruktive Beiträge. Armes NRW!
Michael Ostermann Dinslaken
Neue Wege
Wege werden uns aus diesem Dilemma befreien: Das bedingungslose Grundeinkommen für jeden Bürger wäre ein Anfang. Eine Gemeinwohlökonomie aus sich gegenseitig helfenden Unternehmen wäre das höchste Ziel. Wir können die Regeln ändern!
Frank Baldus Wuppertal
Fassungslos
Zu „Mein Kind hat schon Albträume“(RP vom 23. April): Nach dem Lesen des Artikels war ich zunächst fassungslos. Da gibt es Eltern, die nicht in der Lage sind, ihre Arbeitszeiten im „Homeoffice“so zu gestalten, dass sie ihre Kinder betreuen können. Dabei meine ich, dass ein achtjähriges Kind nicht vor dem Fernseher sitzen muss, sondern sich anderweitig auch mal allein sinnvoll beschäftigen könnte. Dieses Unvermögen, sich mit den eigenen Kindern zu beschäftigen, ist offensichtlich der Tatsache geschuldet, dass diese überwiegend fremdbetreut werden. Mein Mann gehört aufgrund von Alter und Krankheit zu einer Risikogruppe und geht dennoch jeden Tag als Hochschullehrer zur Uni. Er ist dankbar darüber, seinen Studenten zur Zeit ein digitales Angebot unterbreiten zu können, denn eine Präsenzveranstaltung würde er unter Umständen mit dem Leben bezahlen müssen. Ich vermeide aus Solidarität alle Kontakte, bleibe zu hause, darf meine schwerkranke 98-jährige Mutter nicht besuchen und weiß nicht, ob ich sie in diesem Leben noch einmal lebend sehen werde. Meinen Sohn habe ich seit Wochen nicht gesehen, meine Schwiegertochter setzt sich als Ärztin im Klinikum jeden Tag einem Ansteckungsrisiko aus. An Beerdigungen mir sehr lieb gewordener Menschen darf ich nicht teilnehmen. Ich nehme mich gerne zurück und übe Solidarität, denn die Krise wird vorübergehen. Fragt sich nur, wie.
Martina Stollwerck Düsseldorf
Teufelskreis
Der Artikel „Arbeitgeber bei Pflege-Gehältern unter Druck“(RP vom 21. April), trifft nur einen Aspekt eines systemimmanenten Teufelskreislaufes. Jeder in unserer Gesellschaft kann oder wird über kurz oder lang ein Pflegefall werden, dass sollte jedem klar sein. Aber nur eine dauerhaft bessere Bezahlung der (Alten-)Pflegekräfte, nicht jedoch ein nun ausgelobtes Trostpflaster in Form einer Einmal-Sonder-Pauschale, bei der jetzt schon wieder über deren Finanzierung gestritten wird, wird die dringend erforderliche Wertschätzung für die Pflege-Mitarbeiter/-innen und die Attraktivität des Pflegeberufes erhöhen. Solange Altenheime und auch Krankenhäuser als wirtschaftliche Profit-Center organisiert sind und über Fallzahlen in Krankenhäusern oder Bewohnerschlüssel in Altenheimen das Personalbudget gesteuert wird, werden sowohl die Bewohner in einem Altenheim als auch die Mitarbeiter/-innen in der Pflege zu Budgetposten degradiert.
Michael Heimlich Remscheid
Taschengeld
Es ist doch offensichtlich, was die privaten Anbieter erreichen wollen: Gewinnmaximierung und Shareholder Value – und das zu Lasten der Pflegebedürftigen. Und wenn das nicht reicht, zapft man den Sozialstaat an. Die Pflegekräfte hingegen werden mit einem „Taschengeld” abgespeist! Es wird höchste Zeit, dass sich da etwas ändert. Da muss rigoros etwas von Seiten der Politik getan werden. Privatisierung ist nicht in allen Fällen ein Allheilmittel.
Bernd Schmitz Düsseldorf
Unanständig
Zu „Fast jede Praxis braucht Staatshilfe“(RP vom 21. April): Der Ruf des Chefs der Kassenärztlichen Vereinigung nach Staatshilfen für Arztpraxen ist unanständig und dreist. Der Standesvertreter fordert einen staatlichen Schutzschirm für Arztpraxen, weil viele Praxen mehr als zehn Prozent ihres Umsatzes eingebüßt hätten. Dieses Ansinnen ist geradezu zynisch angesichts von Millionen zu erwartender Arbeitslosen in Deutschland, nochmal Millionen von Kurzarbeitern, die auf 33 bis 40 Prozent ihres Einkommens verzichten müssen, sowie nochmal Hunderttausende von Kleinbetrieben und Soloselbstständigen, die um ihre nackte Existenz bangen müssen. Hinzu kommen aufgrund der Krise unzählige Familien, die mit ihren Kindern aufgrund der Isolation große und noch gar nicht absehbare Schäden in sozialer und psychologischer Weise erleiden.
Norbert Fricke Kempen
Wenn man die entsprechenden Beiträge liest, erscheint es so, als wäre die Bevölkerung einheitlich für eine Maskenpflicht und die Politik hätte sich dem Druck gebeugt. Bin ich denn die einzige, die das als schwachsinnig empfindet? Es ist doch hinreichend bekannt, das die „Alltagsmasken“nicht gegen Viren helfen. Ich halte Abstand, gehe nur raus um Lebensmittel zu kaufen und wasche mir oft die Hände. Ich weigere mich aber, mir einen Lappen vors Gesicht zu binden. Genauso gut könnte man verlangen, ich solle mir eine Glatze schneiden, damit an meinen Haaren keine Viren haften. Es sagt ja auch keiner, wie lange das gehen soll. Sollen wir jetzt alle für den Rest vermummt rumlaufen? Wie will man denn unterscheiden, ob das maskierte Gegenüber vielleicht eher die Bank ausrauben will? Und wer will mich belangen, wenn ich ohne Maske rumlaufe? Wenn Geschäfte Einlass-Kontrollen vornehmen, werde ich nur noch bei Internet-Firmen einkaufen. Ich werde mir jedenfalls keinen Lappen vor das Gesicht binden!
Petra Jäger Krefeld
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