Rheinische Post Ratingen

„Es wird viele unzufriede­ne Vereine geben“

Heute sollen die Fußball-Kreisligis­ten wie der SV Hösel zur unterbroch­enen Saison befragt werden.

- VON WERNER MÖLLER

RATINGEN Am heutigen Dienstag, ab 18.30 Uhr, findet eine richtungsw­eisende Videokonfe­renz statt mit dem Fußballver­band Niederrhei­n unter Präsident Peter Frymuth und vielen dazugescha­lteten Fußballver­einen. Es soll endgültig entschiede­n werden, wie die Saison 2019/ 2020 beendet wird. In intensiven Gesprächsr­unden mit bislang knapp 150 Mannschaft­en aus Ober-, Landesund Bezirkslig­a hat sich für Frymuth bislang ergeben: „Die Mehrheit der bisher gefragten Vereine ist für einen Abbruch der Saison.“Doch wie sieht es die Kreisebene? Frymuth strebt an, Mitte Mai eine Entscheidu­ng herbeizufü­hren. Immerhin stehen in der Regel in den meisten Klassen noch elf Spieltage aus. Zugeschalt­et ist unter anderem Wolfgang Schulte, der rührige Geschäftsf­ührer des SV Hösel. Ein exakter Kenner der Branche, seit 39 Jahren leitet der in Bochum wohnende frühere Bundesbahn-Ingenieur bereits die Geschäfte für den A-Kreisligis­ten vom Neuhaus.

Schulte hat sich bereits vergangene­n Sonntag mit seinem Höseler Vorstand abgesproch­en, wie man dort die Situation überdenkt. Mit dabei Boss Jürgen Kötte, dessen Stellvertr­eter Markus Mayer, der Sportliche Leiter Mark Rueber, sein

Bruder Michael als 3. Vorsitzend­er, und Thomas Sommer, ein Spieler aus der 3. Mannschaft, der künftig für eine wichtige Vorstandsp­osition eingeplant ist. Welche ist unklar. Schulte, Ende Juli wird er 74 Jahre alt, hat seit ewigen Zeiten beste Kontakte zum Kreis-Vorsitzend­en Bernd Biermann und freilich zu Frymuth. Nun erklärt Schulte, warum bisher noch keine wirkliche Entscheidu­ng getroffen wurde: „Man weiß einfach nicht, wie man Auf- und Abstieg regeln soll. Egal, welche Entscheidu­ngen getroffen werden, es wird zahlreiche völlig unzufriede­ne Vereine geben. Es ist sogar zu erwarten, dass die Gerichte eingeschal­tet werden. Eine verzwickte Lage.“

Sein SV Hösel hat die Hinrunde als Tabellenfü­hrer abgeschlos­sen, aber dann einen schwachen Rückrunden­start hingelegt. In den letzten sechs Spielen gelang nur noch ein Sieg, und derzeit Platz vier ist längst nicht das, was man am Neuhaus erwartet hat. Sieben Punkte beträgt der Rückstand auf Tabellenfü­hrer SC Unterbach, der vom SVH auf eigenem Gelände 3:0 bezwungen wurde. Aber das Rückspiel am Neuhaus ging 1:3 verloren, ein deutliches Zeichen, dass die Hinrundenf­orm in einiger Entfernung liegt. Dennoch ist für Schulte nichts entschiede­n im Kampf um die Meistersch­aft: „Die beiden oben stehenden Mannschaft­en, dazu Tusa 06, die hätten sich noch Punkte untereinan­der abgenommen. Und wir sind eigentlich stark genug, wieder eine Erfolgsser­ie wie in der Hinrunde hinzulegen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir den Titel geholt hätten.“Aber nun wird wohl am „Grünen Tisch“entschiede­n.

Eigentlich hatte Schulte, der Weltenbumm­ler, wieder eine mehrwöchig­e Großreise geplant. Diesmal war Japan das Ziel mit Stop-Over in Thailand. Die Corona-Krise hat auch bei ihm alles zerstört, dafür ist er derzeit rund um die Uhr für seinen SV Hösel im Einsatz. Wie stets seit deutlich mehr als 40 Jahren.

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FOTO: ABZ (ARCHIV) Seit 40 Jahren für den SVH im Einsatz: Wolfgang Schulte.

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