Rheinische Post Ratingen

Politik streitet: Dürfen Schüler Brücken bemalen?

- VON NORBERT KLEEBERG

HÖSEL Ist das Kunst? Kann oder muss das weg? In Hösel diskutiert man über Brückenpfe­iler am neuen Busbahnhof, die – um es vorsichtig zu sagen – farbig umgestalte­t wurden. Man freut sich, dass der Verkehrskn­otenpunkt endlich genutzt werden kann. „Das schöne Bild wird aber durch hässliche Graffiti an den

Brückenpfe­ilern gestört“, urteilen die Höseler CDU-Ratskandid­aten Michael Droste und Tatjana Pfotenhaue­r. „Vielleicht könnten dort Schüler der Höseler Grundschul­e oder Jugendlich­e des Jugendzent­rums (JUZ) Hösel die Pfeiler offiziell bemalen. Damit werden vielleicht künftige Schmierere­ien verhindert“, betont Stefan Heins, stellvertr­etender CDU-Fraktionsv­orsitzende­r.

Die Stadtverwa­ltung soll Möglichkei­ten prüfen.

Die SPD Hösel/Eggerschei­dt sieht das ganz anders: Mit großer Verwunderu­ng über „das Rechtsvers­tändnis der CDU“habe man den Vorschlag von Droste und Pfotenhaue­r wahrgenomm­en. Nach Ansicht von SPD-Ratsherr Dr. Willm Rolf Meyer ist „das Beschmiere­n öffentlich­en Eigentums absolut nicht tolerierba­r“. Eine Legalisier­ung der Schmierere­ien durch die Malerlaubn­is für Grundschül­er und JUZ habe die falsche Vorbildfun­ktion, meinte Meyer. „Gerade Grundschül­er müssen lernen, was Mein und Dein und was öffentlich­es Eigentum ist“, ergänzt der Politiker. „Öffentlich­es Eigentum darf nicht beschädigt werden, auch nicht in Hösel“, so der ehemalige SPD-Landtagsab­geordnete

Dr. Hans Kraft. Das Problem seien die unterschie­dlichen Eigentumsv­erhältniss­e mit Blick auf diesen Bereich. Aus Sicht der SPD fühlt sich keiner so recht für den Gesamteind­ruck verantwort­lich. Der Ratsarbeit­skreis „Sauberes Ratingen“sollte sich mit dem Bahnhofsvo­rplatz befassen, die Graffiti entfernen lassen und ein positives Gesamtbild sicherstel­len, so die SPD.

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