Mit Blumenampeln gegen Krisenfrust
Das geht immer: Stadtmarketing, Frauenunion und Stadtbetriebe sorgen für traditionellen Sommer-City-Schmuck.
HEILIGENHAUS Um 10.30 Uhr meldet Uschi Klützke Vollzug: „Alle Blumenampeln bepflanzt.“Dabei ging es in der Stunde zuvor auf dem Freigelände der Grünannahmestelle eigentlich nicht um rekordverdächtiges Tempo, sondern und eine Traditionsaktion.
Klützke und ihre zehn Helferinnen sorgten dafür, dass die Blumenampeln bepflanzt wurden, die seit 2004 alljährlich gut sichtbar in der Innenstadt präsentiert werden.
In diesem Jahr sind es 32 Blumenampeln (genauer gesagt 64 Halbeschalen). Tatkräftige Mitarbeiter der Stadtbetrieb brachten sie am Dienstag noch an den zugehörigen Masten an der Hauptstraße, am Basildonplatz und an der Kurze Straße an. Schon am Montag hatte Stadtmarketing-Koordinator André Saar mit den beiden Heiligenhauser FÖJlern dafür gesorgt, dass die Gefäße herangeschafft, mit Erde befüllt und in Reih und Glied so aufgestellt wurden, dass keine Fragen zu ihren künftigen Standorten auf kommen konnten. Man arbeitet eben Hand in Hand – und gute Organisation hat einer guten Idee selten geschadet. Genauso wenig wie langjährige
Unterstützer. Klützke nannte an erster Stelle Dagmar Herrenbrück-Fernau. Die Profi-Gärtnerin war unter den Frauen der ersten Stunde bei dem Projekt. Ihr eigenes Geschäft ist seit dem vergangenen Jahr zu. Nun macht sie auf neuer Basis ehrenamtlich weiter und ihr ehemaliger Angestellter Tobias Rosenberger, selbst Profi, macht mit.
Bevor es ans Dankeschön-Buffet ging (Prosecco, Wasser, belegte Brötchen) nahmen sich Klützke und Saar noch Zeit für einen kleinen, beinahe nostalgisch angehauchten Rückblick: In diesem Jahr gibt es immerhin das Doppeljubiläum 25 Jahre Frauenunion und 25 Jahre Stadtmarketing in Heiligenhaus zu feiern. Beides ist mit dem Namen Uschi Klützke engstens verbunden. Ursprünglich stammte die Blumenampel-Idee von der FU, das Stadtmarketing kam später hinzu.
Im Stadtmarketing denkt man derzeit auch darüber nach. Nostalgisches buchstäblich ins Schaufenster zu stellen. Im Fenster des Bücherlagers im Rathauscenter soll ein TV-Gerät positioniert werden. Einziges Programm: Die Filme von Günter Heider. Der inzwischen 90 Jahre
alte Hobbyfilmer hat lange Jahre Heiligenhauser Events aller Art festgehalten und sie zu Filmen verarbeitet. Die sollen nun auf ganz neue Art zu Ehren kommen.
Der Blick nach vorn fällt dagegen weit weniger rosig aus. Frühlingsfest und Stadtfest in der Innenstadt sind schon abgesagt. Gestern berichtete Saar, auch das Weinfest im Juli werde ausfallen. „Wir gehen davon aus, dass die geltenden Beschränkungen bis dahin nicht aufgehoben sind. Und ein Weinfest auf Abstand mit Mundschutz – das macht wirklich keinen Sinn.“