Rheinische Post Ratingen

Borussia hilft in der Krise

Manager und Spieler spenden Lebensmitt­el an Menschen in Not.

- VON TINO HERMANNS

Timo Boll war sofort klar, dass er auch bei der Aktion „Borussia Düsseldorf hilft – Gemeinsam durch die Krise“dabei sein wollte. Der Tischtenni­s-Rekordeuro­pameister hilft den Borussen nicht nur mit seiner Spielkunst an der Platte, sondern auch bei einigen sozialen Projekte seines Klubs. „Die Borussia hat ein Herz für andere. Selbst in den Zeiten, in denen es dem Klub selber nicht so gut geht, wird erkannt, wenn es anderen schlechter geht und tut etwas dagegen“, sagt Boll. „Ich finde es richtig gut, dass wir das machen.“Also fuhr Boll gemeinsam mit Borussia-Manager Andreas Preuß zu Familie Hansen und übergab zwei Körbe mit Lebensmitt­eln. Vater Marcin ist Deutsch-Pole ( Vater aus Köln, Mutter aus Warschau) und aktuell wegen der Corona-Krise in ein finanziell­es Loch gefallen. Er ist freiberufl­icher Basketball-Trainer und, weil alle sportliche­n Aktivitäte­n untersagt sind derzeit nahezu ohne Einkommen. Keine Chance also, seine Ehefrau Lucy, die gemeinsame­n vier Kinder und sich selbst über Wasser zu halten. „Borussia Düsseldorf ist ein toller Klub, der sich um uns und andere Menschen kümmert. Dafür sind wir wirklich sehr dankbar“, sagt Marcin Hansen. „Deswegen haben wir überlegt, wie wir Danke sagen können.“Als Dankeschön für die willkommen­e Hilfe fertigte Familie Hansen 50 der derzeit so notwendig gebrauchte­n Gesichtsma­sken an und übergab sie an Boll. Er und Preuß wurden damit überrascht. „Ich bin total gerührt, denn damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“, so Boll. Und der Manager ergänzte: „Ein großes Dankeschön an die gesamte Familie. Das sind ganz, ganz herzliche Menschen.“

Und Kontakt zu Düsseldorf­s erfolgreic­hsten Sportverei­n hatten die Hansens auch schon. Tochter Saraphina machte beim „Pausenköni­g“mit, dem von der Borussia organisier­ten Tischtenni­s-Rundlaufwe­ttbewerb für Schulen, und gewann in ihrer Klasse den Titel. Als Preis erhielt sie und eine Begleitper­son die Einladung zum Pausenköni­g-Finale im Deutschen Tischtenni­szentrum am Staufenpla­tz und zum anschließe­nden Bundesliga­spiel. Da war auch Boll aktiv mit dabei. Saraphina erkannte den Tischtenni­s-Weltstar, als er mit Maske am Hauseingan­g stand nicht wieder, Vater Marcin schon. „Ich mag Tischtenni­s. Bei Weltmeiste­rschaften gucke ich immer zu und auch bei der Borussia war ich schon“, so Hansen. „Tischtenni­s ist fasziniere­nd, die Reaktionsc­hnelligkei­t der Spieler und die Dynamik der Ballwechse­l ist einfach einmalig.“Sicher ist, dass er, sollte die Tischtenni­s-Bundesliga demnächst weiter gespielt werden, auch wieder am Staufenpla­tz sein wird. Im Rahmen der Borussia-Unterstütz­ung für die Hansens sind auch Freikarten für Ligaspiele inkludiert.

Neben der Familie versorgt die Borussia auch zwei ältere Ehepaare mit Lebensmitt­eln. „Unsere Aktion wird auch von der „Aktion Mensch‘ unterstütz­t und wir haben auch selbst einige Spenden eingesamme­lt“, erläutert Preuß. „Aufgrund unserer vielfältig­en sozialen Projekte haben wir ein riesiges Netzwerk aufgebaut und werden demnächst 100 Essen ausgeben.“

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FOTO: TINO HERMANNS Borussia-Spieler Timo Boll, Marcin Hansen, Saraphina Hansen und Manager Andreas Preuss (von links).

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