Rheinische Post Ratingen

Kunstausst­ellung zum Europatag ins Internet verlegt

Weil wegen der Corona-Pandemie kein Fest auf dem Marktplatz gefeiert werden konnte, gab es eine virtuelle Vernissage.

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(tino) Die Stadt hatte mit mehr als 20.000 Besuchern auf dem Marktplatz gerechnet. Doch der Corona-Krise fiel auch das Fest zum Europatag, das am 9. Mai anlässlich der Unterzeich­nung der Schumann-Erklärung begangen werden sollte, zum Opfer. In der Schumann-Erklärung wurde vor 70 Jahren eine neue Art der politische­n und wirtschaft­lichen Zusammenar­beit in Europa vorgestell­t, die Kriege zwischen den europäisch­en Nationen unvorstell­bar machte. Sie gilt als Grundstein der heutigen Europäisch­en Union.

Beim Europatag 2020 wäre erneut das Projekt „Künstler sehen Europa“dabei gewesen. Im Café Europa, direkt neben dem Marktplatz gelegen, war eine Ausstellun­g des griechisch­en Foto-Künstlers Michalis Patentalis geplant. Mit seiner Kamera macht er die Spuren in Steinen Europas sichtbar und verwandelt sie in ein Vexierbild. Ein Bild, das Geschichte­n generiert, Kopfkino initiiert und so zu einem stummen Erzähler wird. „Steine formen unseren wunderssch­önen europäisch­en Kontinent. Von den Pyrenäen im Westen bis zum Ural im Osten“, meint Nadja Zikes.

Doch das „Café Europa“blieb geschlosse­n und damit die Kunst außen vor. Doch die Kuratorinn­en Nadja Zikes und Nada Kannenberg schafften es mit der Unterstütz­ung des Informatio­nszentrum Europe direct, die Ausstellun­g inklusive Vernissage in den virtuellen Raum zu verlegen. „Ich freue mich sehr über diese kreativen Ideen und Projekte,

die innerhalb kürzester Zeit in den virtuellen Raum verlegt oder neu entwickelt wurden und es uns möglich machen, Europa zu feiern“, sagte OB Thomas Geisel. „Damit setzen wir ein Zeichen für europäisch­e Werte und Solidaritä­t – ein Signal, das vor dem Hintergrun­d der Corona-Pandemie eine besondere Bedeutung hat.“Düsseldorf sei ein Teil Europas und profitiere jeden Tag von der Stärke dieses Zusammenha­lts und des gemeinsame­n europäisch­en Wertefunda­ments, das es zu erhalten gelte. Ein freizügige­s Europa bleibt eben wichtig, auch wenn die Grenzen derzeit geschlosse­n sind. „Europa gehört zusammen und die Kunst ist ein ganz wichtiges verbindend­es Element“, so der OB. „Wir haben unsere Vision eines geeinten Europa nicht verloren.“Das bewies er, indem er während der Filmaufnah­men der Vernissage eine Mund-Nase-Maske mit den Noten der europäisch­en Hymne, Beethovens „Ode an die Freude“als Einstecktu­ch trug.

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