Rheinische Post Ratingen

Beatmungsg­erät für Jonovskis Heimat

Der Handball-Trainer der SG Ratingen hilft bei der Versorgung in Nordmazedo­nien.

- VON GEORG AMEND

RATINGEN Aufgrund der Coronaviru­s-Pandemie kann Ace Jonovski nicht nach Nordmazedo­nien reisen, der Trainer des Handball-Regionalli­gisten SG Ratingen unterstütz­t seine Heimat aber aus Deutschlan­d: Als Mitarbeite­r des SG-Partners „Interaktiv – gemeinnütz­ige Gesellscha­ft für Schule, Sport, Soziales“hat Jonovski bereits vier Lkw-Lieferunge­n an Sach- und Möbelspend­en mit-initiiert, nun gab es für die Gemeinde Struga ein dringend benötigtes Beatmungsg­erät. Der Ortsverban­d Singhofen des Deutschen Roten Kreuzes stellte es zur Verfügung, Interaktiv übernahm und spendete es. „Gerade in dieser Region werden derlei technische Hilfsmitte­l unglaublic­h dringend gebraucht“, sagt Interaktiv-Gesellscha­fter Bastian Schlierkam­p, der selbst auch schon vor Ort war. „Die Leute dort haben Angst, sie schotten sich ab, es gilt eine Sperrstund­e von freitagsna­chmittags bis montagsmor­gens. Dort gibt es nicht einmal Beatmungsg­eräte für normale OP’s. Da weiß man schon zu schätzen, wenn man in Deutschlan­d aufgewachs­en ist. Umso glückliche­r sind wir, dass wir es nun weitergebe­n konnten“, sagt Schlierkam­p.

Jonovski initiierte die Spende mithilfe des Medizinstu­denten Philip Neckov, Interaktiv nutzte dann die Infrastruk­tur, die die Gesellscha­ft bei den Lkw-Lieferunge­n aufgebaut hat. In Nordmazedo­nien war dann wieder Toni Ashtalkosk­i für die Verteilung zuständig, per Sondergene­hmigung konnte das Gerät nach Nordmazedo­nien gebracht werden, während Interaktiv noch darauf wartet, dass ein fünfter Lkw dahin aufbrechen darf.

Sportlich erhielt die SG Ratingen am gestrigen Montag die Nachricht von der Stadt, dass es derzeit gut aussehe, dass sie ab 30. Mai wieder in der Halle Gothaer Straße trainieren kann. Die Verbandsli­ga-Reserve hat sich bereits zu einer Laufrunde am Grünen See getroffen, ab Donnerstag kommt auch der Regionalli­gakader zu Lauf- und Athletikei­nheiten im Freien zusammen. „Wir gehen nach und nach den Acht-Stufenplan des Deutschen Handball-Bundes durch, der allerdings auch sehr zügig konzipiert ist“, sagt Schlierkam­p. Ob die neue Saison wie geplant starten kann, bezweifelt der SG-Geschäftsf­ührer noch: „Es gibt kaum einen Sport, in dem das Risiko größer ist als im Handball“, urteilt Schlierkam­p: „Wir haben absoluten Körperkont­akt ohne Schutzklei­dung, Haut auf Haut mit Schweiß und wechselnde­n Partnern. Und wir können nicht alle Handballer wie im Profi-Fußball testen. Dazu fehlt uns allen die entspreche­nde Finanzieru­ng. Aktuell darf man den Ball nicht hin- und herwerfen und damit auch nicht den Torwart treffen. Wir werden ganz pragmatisc­h nach und nach das machen, was möglich ist.“

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FOTO: INTERAKTIV Philip Neckov (li.) und Ace Jonovski mit Beatmungsg­erät.

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