Rheinische Post Ratingen

Demonstran­ten weisen auf Probleme für Kinder und Eltern hin

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ALTSTADT (tino) Der Anfangszei­tpunkt der Demonstrat­ion am Samstag war mit Bedacht gewählt: Pünktlich um 15.30 Uhr klang die erste Rede über den Burgplatz. „Fünf Kilometer rheinabwär­ts spielt jetzt die Fortuna gegen den SC Paderborn. Ich freue mich für alle Fußballfan­s“, erklärte Franziska Reiß auf dem Burgplatz. „Ich frage mich aber, warum unsere Kinder von der Landesregi­erung die Rote Karte gezeigt bekommen.“Reiß war eine der Rednerinne­n bei der dritten Demo der Initiative „Familien in der Krise“.

Diese wies erneut auf die Probleme für Eltern und deren Kinder in der Corona-Krise hin. Dass in den ersten beiden Ligen wieder Fußball gespielt wird, während die Kitas nur für einen Teil der Kinder geöffnet sind, war den engagierte­n Elternvert­reterinnen und -vertretern ein Dorn im Auge. „Wenn die Kader aller Bundesliga­clubs sowie deren Frauen, Freundinne­n, Trainer, Ärzte, Physiother­apeuten regelmäßig getestet werden können – kann man dann nicht auch Testkapazi­täten für Schulen und Kitas aufwenden?“, so Reiß.

Die Demonstran­ten hatten Transparen­te gebastelt auf denen etwa „Homeoffice ist keine Kinderbetr­euung“,

„Kinder brauchen Kinder“oder „Bildung ist Kinderrech­t“stand. „Die UN-Kinderrech­tskonventi­on sieht ein Recht auf Bildung und Recht auf Spiel vor. Und Kinder berufstäti­ger Eltern haben laut Kinderrech­tekonventi­on ein Recht auf Betreuungs­einrichtun­gen“, sagt Reiß. „Unsere Regierung ignoriert diese Rechte.“Die bisherigen Lockerunge­n wie etwa ein, zwei Tage Schule in der Grundschul­e, reichten lange nicht aus.

Etwas Hoffnung haben die Eltern aber – denn NRW-Familienmi­nister Joachim Stamp hat in Aussicht gestellt, dass es mit der Kita-Öffnung

bald schneller gehen könnte. „Da bin ich mal sehr gespannt“, so Flüchter.

Neben der Familien-Demonstrat­ion gab es am Samstagnac­hmittag zwischen Burgplatz und Landtag noch weitere Demonstrat­ionen, die Polizei sprach von „einer Handvoll“mit alles in allem mehreren hundert Teilnehmer­n. Größere Zwischenfä­lle blieben aus. Die Teilnehmer einer Spontan-Demo mit mehreren Dutzend Personen aus dem rechten Spektrum erwartet eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Versammlun­gsgesetz, wie die Polizei erklärte.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Die Initiative „Familien in der Krise“forderte auf dem Burgplatz einen „Anpfiff für Kitas und Schulen“.

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