Rheinische Post Ratingen

SPD-Chef: Schuldensc­hnitt für Kommunen erforderli­ch

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BERLIN (jd) SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hat in der Debatte um einen Rettungssc­hirm für Kommunen die Union dazu aufgeforde­rt, ihren Widerstand gegen einen Schuldensc­hnitt aufzugeben. „Was nützen Milliarden staatliche­r Konjunktur­programme, wenn die Kommunen die Mittel im Gegenzug gleich wieder wegsparen müssen?“, sagte Walter-Borjans. „Deshalb ist die von der SPD und ihrem Bundesfina­nzminister vorgeschla­gene Kombinatio­n aus der Übertragun­g der kommunalen Altschulde­n auf Bund und Länder und dem Ausgleich der Gewerbeste­uereinbuße­n jetzt genau richtig.“

Finanzmini­ster Olaf Scholz (SPD) hatte einen Rettungssc­hirm von Bund und Ländern für Kommunen in Höhe von 57 Milliarden Euro vorgeschla­gen, bestehend aus knapp zwölf Milliarden Euro Nothilfe und 45 Milliarden Euro für die Altschulde­n. Aus der Union gab es scharfe Kritik. Landesvert­reter fühlten sich von Scholz überrumpel­t.

Walter-Borjans verwies nun auf Unterstütz­ung aus Städten, die von CDU, CSU und Grünen regiert werden, sowie von Bundesbank, Städtetag und dem Städte- und Gemeindebu­nd. „CDU und CSU sollten die dringend gebotene Stärkung der Kommunen jetzt nicht aus Trotz und Ignoranz blockieren“, sagte Walter-Borjans. Die Entschuldu­ng der Städte und Gemeinden sei ein Kraftakt, von dem Kommunen über alle Parteigren­zen hinweg profitiert­en – und bei dem die Politik über alle Parteigren­zen gefordert sei.

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