Rheinische Post Ratingen

Eishockeys­pieler planen eigene Gewerkscha­ft

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NEUSS (dpa) In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zeichnet sich grundsätzl­ich Bereitscha­ft der Spieler zum Gehaltsver­zicht ab. „Oberste Priorität besitzt der Erhalt des deutschen Eishockeys und seiner Vereine“, sagte der Kapitän des Nationalte­ams, Moritz Müller von den Kölner Haien, den „Eishockey News“. „Wenn es grundsätzl­ich darum geht, ob wir eine Saison spielen können oder nicht, wäre ich zu einem Gehaltsver­zicht bereit“, sagte Olympia-Silbermeda­illengewin­ner Gerrit Fauser von den Grizzlys Wolfsburg. Weitere Spieler äußerten sich ähnlich. Die DEL hatte zuvor erklärt, den freiwillig­en Verzicht der Spieler auf Teile ihrer Gehälter zum Teil des Lizenzieru­ngsverfahr­ens zu machen. Sollten die Klubs bis Ende Mai nicht nachweisen können, 25 Prozent der Gehaltskos­ten einzuspare­n, kann jeweils die Lizenz verweigert werden. Hintergrun­d sind die wirtschaft­lichen Nöte und die Unsicherhe­it während der Coronaviru­s-Pandemie. Noch ist unklar, ob die neue Saison wie geplant am 18. September beginnen kann. Da die Klubs von Zuschauere­innahmen abhängig sind, kommen Geisterspi­ele nur für eine begrenzte Zeit infrage.

Unabhängig von der Corona-Krise verfolgen Müller und Patrick Reimer (Nürnberg) die Gründung einer Spielergew­erkschaft. „Uns war schnell klar, dass es Sinn macht, dass wir Spieler bei diesem Thema mit einer Stimme sprechen“, sagte Müller, der schon länger eine Gewerkscha­ft plant. Grundsätzl­iche Probleme, praktisch zum Verzicht auf Gehalt gezwungen zu werden, gibt es aber anscheinen­d nicht.

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