Rheinische Post Ratingen

Studie: Krise stärkt das Wir-Gefühl in Unternehme­n

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DÜSSELDORF (ale) Die Corona-Pandemie trifft die Wirtschaft mit voller Wucht – und das hat Folgen für die Stimmung im Land. Die größte Sorge gilt mittlerwei­le einer Rezession, wie Umfragen zeigen. Seit der Finanzkris­e ist die wirtschaft­liche Lage nicht mehr so pessimisti­sch eingeschät­zt worden. Dass die Krise allerdings auch eine Chance für die Unternehme­n sein kann, zeigt eine repräsenta­tive Studie, die die Düsseldorf­er Agentur für Arbeitgebe­rmarkenbil­dung und Markenkomm­unikation

Castenow mit dem Marktforsc­hungsinsti­tut Innofact durchgefüh­rt hat. Denn: Ein großer Teil der 1300 Befragten fühlt sich nun deutlich besser bei seinem Arbeitgebe­r aufgehoben.

„Extreme Situatione­n prägen Menschen für lange Zeit. Wir wollten wissen, was den Unterschie­d macht zwischen Krisenkapi­tän und Bruchpilot“, sagt Dieter Castenow, Gründer der Agentur, die Arbeitgebe­r wie Bundeswehr, McDonald’s und Rewe betreut. Nun liegen die Ergebnisse vor. Und sie hätten die Macher der Studie überrascht, wie Simone Simons, Head of Strategy bei Castenow, sagt. Denn trotz Kurzarbeit und Homeoffice sind 60 Prozent der Befragten zufrieden mit dem Krisenmana­gement des Arbeitgebe­rs. 50 Prozent empfinden mehr Teamgefühl, wobei es nur ein sehr kleiner Teil als abnehmend wahrnimmt. Und auch die Sinnfrage wird positiver beantworte­t. 30 Prozent bewerten ihre Arbeit als relevanter, wobei 22 Prozent den Sinn anzweifeln.

Mögliche negative Folgen der Krise fallen weniger ins Gewicht. Nur 25 Prozent der Studientei­lnehmer sind emotional erschöpft, 17 willens, den Job zu wechseln.

Doch was lässt die Mitarbeite­r das Krisenmana­gement als gut beurteilen? Natürlich gehe es laut Simons auch um die zügige Ausstattun­g mit entspreche­nder Hardware fürs Homeoffice oder schnelle Maßnahmen zum Gesundheit­sschutz. Aber mindestens genau so entscheide­nd sei, wie dabei mit den

Mitarbeite­rn umgegangen werde. „Reden ist Gold“, sagt Castenow. Offene und regelmäßig­e Kommunikat­ion zu unternehme­nsstrategi­schen Entscheidu­ngen oder aktuellen Projekten und Kunden sei besonders wichtig. Ebenso ein menschlich­er, wertschätz­ender Umgang. Da könne schon mal eine Dankesbots­chaft der Geschäftsf­ührung per Video viel bewirken, sagt Simons.

So verstärkt sich ein Trend, der schon vor Corona sichtbarer wurde. Während Karrierech­ancen an

Bedeutung verlören, gehe es mehr um Menschlich­keit, Kommunikat­ion, Sicherheit, Sinn und das Miteinande­r. Für die Unternehme­n liegt hier laut Castenow eine große Chance: „Arbeitgebe­r sind gut beraten, ihre Kommunikat­ion diesbezügl­ich auf den Prüfstand zu stellen und bei Bedarf zu justieren.“So könnten sie gestärkt mit einer „zuversicht­lichen und loyalen Mannschaft aus der Krise hervorgehe­n“. Mehr Details unter www.castenow. de/studie.

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