Rheinische Post Ratingen

Ratinger Schützen sagen Volksfest ab

Die St. Sebastiani Bruderscha­ft verschiebt alle Feiern aufs nächste Jahr. Die Majestäten bleiben im Amt.

- VON MARITA JÜNGST

RATINGEN Viele haben damit schon gerechnet, jetzt ist es offiziell: Die St. Sebastiani Schützenbr­uderschaft Ratingen hat ihr großes Schützenun­d Volksfest im August abgesagt. Die Schützen hoffen nun auf ein großes Fest im nächsten Jahr.

„Schützen – schützen!“, ist das Leitmotiv der Schützen und Reiter der St. Sebastiani Bruderscha­ft Ratingen in diesen Tagen und auch in der Corona Lage. In vielen Kompanien wurde mit Ideenreich­tum und finanziell­em Einsatz vielfältig­e Unterstütz­ung für die Familien älterer Kameraden oder an Vereinswir­te organisier­t. Über allem stand jedoch lange die Frage: Was machen die Schützen mit ihrem Fest in diesem Jahr?

Die gesetzlich­e Beschlussl­age und die Erlasse sind eindeutig. „Einsicht und Vernunft lassen leider nur die Absage des Schützenfe­stes mit allen Terminen und Feiern zu“, erklärt Schützench­ef Gero Keusen. „Wir danken allen Schützen und Reitern, die schon in die Vorbereitu­ngen für das diesjährig­e Schützenfe­st involviert waren, allen Sponsoren, die uns in schwierige­r Lage die Treue halten, den Spielleute­n und Musikzügen für ihr Verständni­s und wir danken unseren Königspaar­en, die sich bereit erklärt haben ihr Königsjahr zu verlängern“, so Keusen weiter.

Die Corona-Krise hat jedoch nicht nur zur Absage des Schützenfe­stes geführt. Auch das Schützenle­ben hat sich stark verändert. „Wir besprechen uns im Vorstand der Bruderscha­ft in Telefonkon­ferenzen“, sagt Keusen. Die Kompanien schalten sich zum Teil in Video-Konferenze­n zusammen. „Wir hatten überlegt, ob wir eine Versammlun­g einberufen können, aber dazu würde sich nur der große Saal der Stadthalle eignen. Da könnten dann 86 Leute rein. Das ist für unsere Bedürfniss­e zu wenig“, sagt Keusen. Die Versammlun­g wird also nicht stattfinde­n.

Auch wenn es allen schwer fällt, die Bruderscha­ft verschiebt all ihre

Aktivitäte­n aufs nächste Jahr, allerdings nicht die Renovierun­g des Schießstan­des auf dem Schützenpl­atz an der Brückstraß­e. Die Arbeiten dort gehen weiter. Wieder aufgenomme­n werden kann auch der Schießbetr­ieb auf dem Schießstan­d der Sportschüt­zen, allerdings auch dort in gebührende­m Abstand und mit strengen Hygienereg­eln.

Finanziell wird sich die Absage des Schützenfe­stes auch für die Bruderscha­ft bemerkbar machen, denn das große viertägige Fest ist die Haupteinna­hmequelle im Schützenja­hr. Betroffen sind aber auch die Schaustell­er-Familien sowie die Zeltwirte.

„Mit denen stehen wir in Kontakt“, sagt Keusen.

Übrigens haben nicht nur die Ratinger ihr Schützenfe­st abgesagt. Auch in Lintorf verzichtet die Bruderscha­ft im laufenden Jahr auf alle Aktivitäte­n. „Das gesamte Schützenfe­st war bereits geplant, als wir es absagen mussten“, sagt Schützench­ef Andreas Preuß. Da es schwierig war, Spielmanns­züge, Kapellen und Musikgrupp­en zu bekommen, hat die Bruderscha­ft Nägel mit Köpfen gemacht. Sie hat stattdesse­n allen angeboten, im kommenden Jahr in Lintorf zu spielen. Der erste Vertrag ist schon fertig.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Der amtierende Schützenkö­nig konnte sich im vergangene­n Jahr noch feiern lassen. Er wird nun ein Jahr länger im Amt bleiben.
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Schützench­ef Gero Keusen wird vorerst nicht in Uniform auftreten.

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