Leon Niederberger will wechseln
Vieles spricht für einen Abgang des 24-jährigen Angreifers der Düsseldorfer EG.
DÜSSELDORF Eine Ära bei der Düsseldorfer EG neigt sich dem Ende zu: Nachdem Mathias Niederberger bekanntlich zur nächsten Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zu den Eisbären Berlin wechseln wird, deutet sich auch bei dessen Bruder Leon der Abschied an: „Ich bin offen für etwas Neues“, bekennt der 24-Jährige im Gespräch mit der Rheinischen Post. „Ich hatte interessante Gespräche mit anderen Vereinen und wäre einem Wechsel nicht abgeneigt.“In den kommenden ein bis zwei Wochen solle die Entscheidung fallen, wie es nach der Sommerpause für den gebürtigen Düsseldorfer weitergeht, dessen Vater Andreas von 1986 bis 1998 an der Brehmstraße spielte. Zugleicht betont Niederberger jedoch auch: „Die DEG ist nicht komplett aus dem Rennen, mit dem Verein verbindet mich viel.“
Doch wenn man im Gespräch mit dem sympathischen Flügelspieler zwischen den Zeilen liest, scheint ein Abschied wahrscheinlich zu sein. Bis 2013 und nach einem zweijährigen Ausflug nach Duisburg wieder seit 2015 schnürte Niederberger seine Schlittschuhe für die DEG. 2019 war dabei sicherlich sein schlimmstes Jahr: Insgesamt rund zehn Monate war Niederberger verletzungsbedingt zum Zuschauen verdammt. Im Januar 2019 zog er sich eine schwere Schulterverletzung zu. Im September folgte mit einem Muskelfaserriss und einer weiteren mehrwöchigen Pause ein Rückschlag. „Gegen Ende der Hauptrunde wurde es aber immer besser, da habe ich meine alte Form wiedergefunden.“
Aufgrund dessen kam Niederberger auf 36 Partien in dieser DEL-Saison, erzielte zwei Tore und sammelte drei Assists. Zugleich gibt er aber auch zu: „Offensiv hätte ich mir mehr als die fünf Scorerpunkte gewünscht, da bin ich nicht zufrieden.“Doch Niederberger betont den defensiven Charakter der vierten Düsseldorfer Sturm-Reihe, die er zusammen mit Patrick Buzas und Tobi Eder bildete: „Wir haben es im Unterzahlspiel sehr gut gemacht.“Dies unterstreicht auch sein Trainer Harold Kreis.
Niederberger will mittelfristig „ein fester Bestandteil der Nationalmannschaft“werden. Ein wenig trauert der Flügelstürmer den abgesagten Playoffs hinterher: „Am Ende der Hauptrunde waren wir alle in Topform. Ich wäre gerne mit meinem Bruder deutscher Meister geworden.“
Hoch hinaus möchte Niederberger auch abseits der Eisfläche: Zwei Pop-Songs hat der Musiker im Nebenberuf bereits veröffentlicht, die vorerst letzte Single „Opposite“erschien Anfang dieses Jahres. „Ich möchte in den nächsten vier Monaten vier neue Songs veröffentlichen.“Damit wolle er auch seinen eigenen Sound entwickeln, der schließlich in einem Album münden solle. Auch Konzerte und Auftritte auf Festivals seien Ziele. „So weit weg ist das gar nicht. Ich habe pro Tag ein- bis zweitausend Zugriffe in den Streaming-Diensten.“Ab September wolle er zudem an der FernUni Düsseldorf ein Studium im Medienmanagement aufnehmen.