Bei einer Sepsis herrscht Alarm im ganzen Körper
Das Wort Blutvergiftung klingt schon etwas gruselig. Es ist eine Krankheit, bei der sich Erreger im ganzen Körper ausbreiten. Das Immunsystem wehrt sich mit aller Kraft.
Egal ob Fieber, eine Erkältung mit Husten und Schnupfen, Ohrenschmerzen oder eine Lungenentzündung: Krankheiten werden durch Krankheitserreger ausgelöst, die in den Körper eindringen. Das sind in den meisten Fällen entweder Viren oder Bakterien. Diese Erreger sind so klein, dass man sie mit bloßem Auge nicht sieht. Aber die Krankheitsabwehr des Körpers, auch Immunsystem genannt, erkennt sie sofort. Das Immunsystem schickt jede Menge Abwehrzellen, um die Eindringlinge zu bekämpfen. Normalerweise gelingt das auch, und nach ein paar Tagen ist man wieder gesund. „Manchmal ist die Abwehr aber zu schwach, und die Angreifer können sich über das Blut im ganzen Körper ausbreiten“, erklärt die Ärztin Antje Erler. Das kann zum Beispiel bei einer Entzündung der Lunge passieren.
So kann es zu einer Blutvergiftung kommen. Das bedeutet: Das Immunsystem schlägt Alarm. Es wehrt sich mit aller Kraft und versucht, die Eindringlinge doch noch loszuwerden. „Das Problem ist, dass bei dem heftigen Kampf, der dann im Körper tobt, auch körpereigene Zellen geschädigt werden können“, erklärt Antje Erler.
Man kann es sich in etwa so vorstellen: Das Immunsystem schlägt wild um sich, weil es nicht mehr weiß, wen es zuerst angreifen soll. Dabei kann es passieren, dass es auch wichtige Organe wie die Niere, das Herz oder die Leber trifft. „Wenn zu viele Körperzellen geschädigt werden, können die Organe nicht mehr richtig arbeiten“, erklärt Antje Erler. Fachleute nennen die Blutvergiftung auch Sepsis. Die muss so schnell wie möglich im Krankenhaus behandelt werden. Dort bekommt man Medikamente, die die Eindringlinge kaputtmachen und dafür sorgen sollen, dass diese sich nicht weiter ausbreiten. dpa