Praktisch, aber gefährlich für Kinder
Mähroboter werden immer beliebter. Die Anschaffung sollte man aber genau überdenken – nicht nur aufgrund der Sicherheit.
DÜSSELDORF Den Rasen mähen – eine lästige und zeitaufwendige Arbeit. Damit der eigene Rasen dauerhaft gepflegt aussieht, sollte man dies jedoch regelmäßig tun. In der starken Wachstumsphase von Mai bis Juni sogar ein- bis zweimal die Woche. Je nach Größe der Fläche kostet das viel Zeit. Für Abhilfe kann ein Mähroboter sorgen. Doch worauf muss man beim Kauf achten? Wir beantworten die wichtigsten Fragen:
Wie gut funktionieren die Roboter? Die Stiftung Warentest hat zuletzt elf Modelle getestet – kommt jedoch auf kein gutes Ergebnis, vor allem in puncto Sicherheit bestehen Mängel. Bei neun Geräten reicht es so nur für ein „ausreichend“in dieser Kategorie, bei zwei Modellen wurde sogar ein „mangelhaft“vergeben. Ein weiteres Problem: Viele Roboter brauchen für große Flächen extrem lange, das Mähen eines Rasens kann dann schon mal mehrere Stunden dauern – was aufgrund der bei der Rasenpflege entstehenden Geräuschkulisse und Sicherheitsaspekten eher lästig sein kann.
Wie teuer sind Mähroboter? Grundsätzlich hängt der Preis hier von Leistung und Schnelligkeit ab. Die getesteten Modelle bewegen sich in einer Spanne von 330 bis 1110 Euro. Dabei zeigt sich, dass sich die besten Modelle auch in einer höheren Preisklasse bewegen.
Für wen lohnt sich der Kauf?
„Eine Anschaffung lohnt sich grundsätzlich dann, wenn man keine Lust mehr hat, den Rasen selbst zu mähen“, sagt ein Sprecher des Gartengeräte-Herstellers Gardena. Dabei gebe es Modelle, die Flächen von bis zu 5500 Quadratmetern mähen könnten. Stiftung Warentest empfiehlt für einen Garten mit einer Fläche bis zu 400 Quadratmetern den Bosch Idego S+ 400. Mit etwas größeren Gärten komme auch der Husqvarna Automower 105 gut zurecht.
Können die Roboter für Kinder gefährlich werden?
Ja. Der Mähroboter sollte grundsätzlich nicht im Einsatz sein, wenn sich Kleinkinder auf dem Rasen aufhalten. Zwar hätten die Hersteller laut Stiftung Warentest im Vergleich zu früheren Tests die Mäher weiterentwickelt, erhebliche Sicherheitsmängel bestünden jedoch noch immer. So befinden sich etwa zwischen dem Gehäuse Lücken, durch die ein Kinderarm passt. Und auch in der Aktion „übersieht“so mancher Roboter, der mit Ultraschallsensoren etwaige Hindernisse auf der Fahrbahn ausmachen soll, dünne auf dem Boden liegende Gegenstände – wie zum Beispiel einen flach ausgestreckten Kinderarm. Auch für Haustiere besteht demnach eine Gefahr, wobei laut dem Gardena-Sprecher Hunde und Katzen in der Praxis intelligent genug seien, dem Gerät auszuweichen.
Anders sieht es allerdings bei frei im Garten lebenden Tieren aus. „Das größte Problem ist zweifellos der ökologische Schaden, der gegenüber kleinen Tiere wie Igeln angerichtet werden kann“, sagt Tristan Jorde von der Verbraucherzentrale Hamburg. „Viele Geräte können diese nicht detektieren.“Das sei durchaus ein Grund, lieber selbst Hand zu legen beim Schnitt des Rasens.
Muss ich den Roboter eventuell im Garten des Nachbarn aufsammeln, weil die Navigation nicht funktioniert?
Die getesteten elf Modelle navigieren laut Stiftung Warentest relativ problemlos, sodass sie nicht beim Nachbarn im Garten oder im angrenzenden Gebüsch landen. Dafür muss bei allen Modellen im Vorfeld jedoch ein sogenanntes „Begrenzungskabel“gelegt werden, das jeden Bereich im Garten, den der Roboter nicht befahren soll, kennzeichnet. Je nach Form des Gartens kann es jedoch sein, dass die Länge des Kabels nicht ausreicht, die jeweils eine maximal zulässige Länge haben. Bei Bosch zum Beispiel sind es 250 Meter. Auch „Mähzonen“müssen vor dem Einsatz programmiert werden. Bei den Geräten von Husqvana, McCulloch und Gardena lassen sich entlegenere Abschnitte auch mit einem Führungskabel erreichen.
Wie sieht es mit der Wartung und Instandhaltung aus?
Der Roboter muss sauber bleiben, also regelmäßig und besonders nach feuchten Tagen von Gras und Schmutz befreit werden. Die meisten Hersteller empfehlen zusätzlich eine jährliche Wartung, die im Schnitt 100 Euro kostet.
Wie laut sind die Roboter?
Während die Roboter in Betrieb sind, können sie ein Surren oder Summen von sich geben. Hier warnt Verbraucherschützer Tristan Jorde vor Streit mit den Nachbarn – denen die Geräuschkulisse schnell lästig werden könnte. Im Test schnitt in dieser Hinsicht der Landxcape LX790 am schlechtesten ab, er gab das unangenehmste Geräusch von sich.