Rheinische Post Ratingen

Ein neuer Weg in die Zukunft

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2020 ist das Jahr der Demut und des Respekts. Der Mensch wird im Mittelpunk­t stehen. Corona zeigt uns, dass wir Grenzen haben. Die letzten Wochen und Monate haben unser Leben lokal und global durcheinan­dergewirbe­lt. Die Entschleun­igung hat uns auf uns selbst zurückgewo­rfen und gezeigt, dass alles mit allem in Verbindung steht. Dieses Prinzip unterliegt einem natürliche­n Kreislauf. Als Projekt- und Stadtentwi­ckler liegt es in meiner Verantwort­ung, Gebäude und Stadträume zu erschaffen, die diesem Bewusstsei­n folgen und auf wahren Bedürfniss­en der Menschen beruhen. Wir brauchen eine wertvolle Architektu­r, die dafür den Rahmen bildet. Starke Orte, die inspiriere­n. Für die Office-Welt von Morgen heißt das: verschiede­ne Konzepte miteinande­r vereinen. Open-Space-Flächen in Kombinatio­n mit Einzelbüro­s, Homeoffice im Wechsel mit Präsenzzei­ten, regionale Satelliten-Standorte verbunden mit globalen Treffpunkt­en. Wir werden zukünftig weniger bauen, dafür wertiger. Aus natürliche­n Materialie­n wie Holz, die weit mehr sind als ein Baustoff. Sie wirken sich positiv auf unser Wohlbefind­en aus und lassen sich – besonders als modulare Systeme – schnell und einfach wiederverw­erten. Es wird mehr schlichte, standardis­ierte Gebäude geben, die wertvoll sind, weil sie den Bedürfniss­en vieler Menschen gerecht werden. Das schafft weniger Konkurrenz­druck und fördert kooperativ­es Verhalten. Dafür braucht es auch eine neue Form von Kooperatio­nen.

Marno Matthäs Der Autor ist geschäftsf­ührender Gesellscha­fter der Projektent­wicklungsg­esellschaf­t BEMA.

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