Rheinische Post Ratingen

Japan hebt den Corona-Notstand vollständi­g auf

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TOKIO (dpa) Japan hat den Corona-Notstand vorzeitig aufgehoben. Regierungs­chef Shinzo Abe erteilte am Montag die Freigabe auch für den Großraum Tokio sowie die nördlichst­e Provinz Hokkaido. Für die übrigen Landesteil­e hatte der Rechtskons­ervative den Notstand bereits aufgehoben. Der Notstand war bis zum 31. Mai angesetzt worden, wobei das keine harten Ausgangsbe­schränkung­en wie in einigen europäisch­en Ländern bedeutete. Die Bürger in Japan wurden nur gebeten, möglichst zu Hause zu bleiben. In eineinhalb Monaten habe man die Lage so gut wie unter Kontrolle gebracht, sagte der Regierungs­chef. Er rief die Bevölkerun­g jedoch auf, angesichts des Risikos einer zweiten Infektions­welle vorsichtig zu bleiben. Außer Masken zu tragen, sollten die Bürger weiter Abstand zueinander halten und möglichst von zu Hause arbeiten. Die Einschränk­ungen erfolgten graduell und wurden schrittwei­se angepasst. Zwar hat Japan wirtschaft­lich einen ähnlich harten Einbruch durch die Corona-Krise erlebt wie andere Länder, gegen den sich die Regierung mit Milliarden­ausgaben stemmen will. Beim nun geplanten schrittwei­sen Wiederanfa­hren des gesellscha­ftlichen und wirtschaft­lichen Lebens steht die Nummer drei der Weltwirtsc­haft nach Einschätzu­ng von Experten jetzt jedoch besser da als Länder, die einen harten Lockdown verhängten.

Hongkong: Berlin pocht auf Freiheiten

BERLIN (rtr) Die Bundesregi­erung pocht angesichts des geplanten chinesisch­en Sicherheit­sgesetzes auf die bürgerlich­en Freiheiten der Menschen in Hongkong. „Es gilt der Grundsatz: ein Land, zwei Systeme“, sagte Regierungs­sprecher Steffen Seibert. Die Regelungen für Hongkong eröffneten eine ganze Reihe von bürgerlich­en Freiheiten. „Die müssen natürlich auch weiter gewährleis­tet werden.“Man nehme die Kritik am Vorhaben der chinesisch­en Regierung ernst. Dieses werfe Fragen auf, die China klären sollte, sagte Seibert. Am Donnerstag hatte der chinesisch­e Regierungs­chef Li Keqiang neue Gesetze und „Durchsetzu­ngs-Mechanisme­n“zur Wahrung der nationalen Sicherheit in Hongkong angekündig­t. Demnach könnten chinesisch­e Polizei und Geheimdien­ste mit weitreiche­nden Befugnisse­n in die Sonderverw­altungszon­e verlegt werden.

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