Rheinische Post Ratingen

RSV und MSV plädieren für Saisonabbr­uch

Die Landesliga-Fußballer aus Rath legen eine Pause ein, die des MSV wollen bis zum Start der nächsten Spielzeit weiter trainieren.

- VON DANIEL MERTENS

DÜSSELDORF Der sich abzeichnen­de Abbruch der Saison im Bereich des Fußballver­bandes Niederrhei­n stößt bei den heimischen Landesligi­sten Rather SV und MSV Düsseldorf auf Zustimmung. „Die Entscheidu­ng ist vollkommen richtig“, urteilt der Trainer des Rather SV, Andreas Kusel, und ergänzt: „Das ist für alle Beteiligte­n die beste Entscheidu­ng.“Auch sein Trainerkol­lege Deniz Aktag vom MSV Düsseldorf meint: „Der Abbruch ist vollkommen in Ordnung.“

Der FVN hatte zuvor in einer Online-Abstimmung die Vereine um ihre Meinung gebeten, wie mit der bis dahin unterbroch­enen Saison weiter verfahren werden soll. 601 der 761 befragten Vereine gaben ihr Votum ab, das letztlich eindeutig ausfiel: 93 Prozent sprachen sich für einen Abbruch der laufenden Spielzeit aus. In den nächsten Wochen sollen die verschiede­nen

FVN-Spielleite­r nun Vorschläge für die Wertung der Spielklass­en ausarbeite­n. Die finalen Entscheidu­ngen sollen dann auf einem außerorden­tlichen Verbandsta­g im Juni beschlosse­n werden.

Dieses Abstimmung­sergebnis hat für den Rather SV vor allem eine unmittelba­re Konsequenz: „Für uns ist jetzt offiziell die Sommerpaus­e eingeleite­t“, so Kusel und freut sich über die Planungssi­cherheit. Als aktueller Landesliga-Vierter ist der RSV in Überlegung­en hinsichtli­ch der Auf- und Abstiegsre­gelungen nicht involviert. Trainingse­inheiten werde es nicht geben. Stattdesse­n hoffe man nun, „dass die nächste Saison pünktlich gestartet werden kann und wir Anfang Juli mit der Vorbereitu­ng beginnen können“, unterstrei­cht Kusel und betont: „Wir haben alle Testspiele schon vereinbart und der Vorbereitu­ngsplan steht schon seit drei Monaten.“Unter den Testspielg­egnern befinde sich „die halbe Oberliga“.

Einen Umstand bedauert der Rather Coach jedoch wegen des Saison-Abbruchs: „Es ist schade, dass wir den Spielern, die uns verlassen werden, am letzten Spieltag keine Bühne geben und sie nicht vernünftig verabschie­den können.“Zugleich beteuert der Trainer jedoch: „Das müssen wir nachholen, das ist uns als Verein wichtig.“Bekannt sind bisher die Abgänge von Anas Ouldali und Tom Hirsch zum Ligaund Stadtrival­en MSV sowie von Pascal Wenders nach Kalkum.

Dem gegenüber stehen bisher zwei Zugänge: Vom Bezirkslig­isten TSV Eller 04 kommt Nico Stracke nach Rath. Der 22-Jährige erzielte dort in 19 Spielen in dieser Saison 14 Tore. „Er ist ein wuchtiger, zentraler Stürmer mit einer sehr guten Bezirkslig­a-Quote, ein guter Typ, der uns definitiv weiterhelf­en wird“, so Kusel. Ebenfalls aus der Bezirkslig­a, vom TV Kalkum-Wittlaer, wechselt Lars Manuel Jansen. „Er ist auf beiden Außenbahne­n und hinter den

Spitzen einsetzbar.“In 17 Spielen gelangen dem 20-Jährigen in dieser Spielzeit sieben Treffer. Darüber hinaus befinde sich der Verein mit zwei weiteren Spielern in Gesprächen. Kusel unterstrei­cht jedoch: „Wir müssen nicht großartig etwas machen und suchen nicht händeringe­nd. Zu 90 Prozent bleibt unsere Mannschaft bestehen.“

Auch beim MSV Düsseldorf planen die Verantwort­lichen akribisch für die neue Saison geplant. Fünf Zugänge wurden bereits bekanntgeg­eben. Auch im Trainersta­b gibt es Veränderun­gen. Hicham Ouahabi scheidet nach einem Jahr als Co-Trainer aus. Coach Deniz Aktag bedankt sich bei seinem Assistente­n. Der Nachfolger wechselt vom Bezirkslig­isten Germania Ratingen zum MSV: Franco Martino wird ab Sommer der neue Co-Trainer und ist für Aktag ein alter Bekannter: „Wir waren schon zusammen in Hilden und Ratingen.“Martino bringt zudem seinen Bruder Lello mit, der fortan als Torwarttra­iner beim MSV arbeiten wird.

Anders als der Rather SV wird der MSV in Kürze sein Training bereits wieder aufnehmen. Ursprüngli­ch hatten die Düsseldorf­er den Auftakt für den 26. Mai geplant. Einerseits aufgrund des Ramadans, der drei Tage vorher endete und an dem sich viele Spieler beteiligte­n, aber auch aufgrund der Corona-Situation wurde der Trainingss­tart um eine Woche auf den 2. Juni verschoben. Bis dahin muss der MSV ein Hygiene-Konzept ausarbeite­n und der Stadt vorlegen.

Abgesehen von möglicherw­eise einer kurzen Pause wollen die Fußballer des MSV bis zum Saisonstar­t durchtrain­ieren. Man merkt: Deniz Aktag, der vor einem Jahr die Kommandobr­ücke an der Heidelberg­er Straße betrat und das Team direkt auf den siebten Platz führte, hat mit seiner Mannschaft in den nächsten Monaten noch einiges vor.

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