Das Leben ist zurzeit nicht langfristig planbar
Lange wurde er angekündigt, von vielen gefürchtet und nun ist der da: der „Coronaherbst“mit all seinen Auswirkungen. Während ich diese Zeilen schreibe, bekomme ich auf meinem Smartphone die Nachricht, dass neben zahlreichen anderen Städten und Kreisen nun auch der Kreis Mettmann offiziell Risikogebiet wegen hoher Inzidenzzahl ist.
Mögen Sie eigentlich den Herbst? Ich persönlich bin ihm gegenüber zwiegespalten.
Er bringt buntes Herbstlaub, leckeres Gemüse und kuschelige Abende am Kamin, aber auch kürzere Tage, Schmuddelwetter und Erkältungen. Vielen Menschen schlägt diese Seite des Herbstes schnell mal aufs Gemüt. Das Aufstehen
im Dunkeln fällt schwer und am liebsten möchte man sich bei grauem Wetter gemütlich zurückziehen. Körperliche Symptome wie Müdigkeit oder Grippe trüben die Stimmung noch weiter.
Nun haben wir einen „Coronaherbst“. Welche Herausforderung! Was ist das gerade für ein Gewirr an Zahlen, ein Wust an neuen Verordnungen, oft in einem fast stündlichen Rhythmus. Es fehlt an Gewissheit und Kontinuität. Das Leben ist zurzeit nicht langfristig planbar. Dazu kommt die Sorge um die eigene, aber auch um die Gesundheit Anderer.
Da zieht sich der ängstliche Mensch noch mehr in das Schneckenhaus seiner Sorgen zurück. Ist noch die eigene Existenz bedroht, wird es ganz schlimm.
Da verliert selbst der gelassenste Mensch schon mal die Geduld und es droht ihn die Kraft zu verlassen. Da verzweifelt zeitweise selbst der hoffnungsvollste Mensch.
Der „Coronaherbst“stellt uns Alle vor eine große Herausforderung. Vielleicht sind die Psalmen eine Möglichkeit, dieser gestärkt entgegenzutreten. Psalmen sind Lieder des Glaubens, die Menschen angesichts des Erlebten mit Gott geschrieben haben.
Sie spiegeln die ganze Gefühlswelt eines Menschen wider und helfen ihm, dieser Herr zu werden. Es gibt Psalmen, mit denen es sich herrlich klagen und Frust ablassen lässt:
„Wie lange noch muss ich
Schmerzen ertragen in meiner Seele, in meinem Herzen Kummer Tag für Tag?“(Psalm 13, 1-4). Der Verzweifelte findet in Psalmen Hoffnung und Vertrauen: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“(Psalm 121,1-2)
Und schließlich kann aus einem Psalm Trost und Zuversicht erwachsen. „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab trösten mich.“(Psalm 23, 4)
Die Psalmen sind eine unerschöpfliche Quelle geistlicher Ermutigung, besonders in Tagen der Not. Der „Coronaherbst“ist so eine Zeit. Lassen auch Sie sich daher von den Psalmen stärken und aufmuntern. Alles Gute und bleiben Sie gesund.