Rheinische Post Ratingen

Fortuna trauert um Ex-Nationalsp­ieler Hans Neuschäfer

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(RP) Hans Neuschäfer war ein echter Düsseldorf­er Jong – obwohl ihn der Fußball für einige Jahre auch nach Nordbayern verschlage­n hatte. Wie erst jetzt bekannt wurde, verstarb der ehemalige Angreifer der Fortuna bereits am 9. September im Alter von 88 Jahren. Zwei Jahre lang spielte der gebürtige Düsseldorf­er für die Flingerner. Von 1956 bis 1958 absolviert­e er 49 Pflichtspi­ele und erzielte dabei 33 Tore.

Bis zu seinem 21. Lebensjahr trug Neuschäfer das Trikot des Lokalrival­en Turu. Dann ging er für drei Jahre zu Viktoria Aschaffenb­urg nach Unterfrank­en. Doch ihn zog es wieder zurück ins Rheinland. So kam er 1956 an den Flinger Broich, was auch seinem langjährig­en Freund Erich „Hammer“Juskowiak zu verdanken war, der sich für ihn bei den Verantwort­lichen eingesetzt hatte.

Schon bald wurde Neuschäfer in die A-Nationalma­nnschaft berufen, wobei seine Premiere zugleich seine Abschiedsv­orstellung war. Am 21. November 1956 debütierte er für den amtierende­n Weltmeiste­r unter Bundestrai­ner Sepp Herberger. Im Frankfurte­r Waldstadio­n erzielte er – zum Mittelstür­mer umfunktion­iert – ein Tor, konnte aber die 1:3-Niederlage gegen die Schweiz nicht verhindern. Eine Knöchelver­letzung setzte ihn später lange außer Gefecht und sorgte für seine Streichung aus dem vorläufige­n Kader für die WM 1958 in Schweden.

Ein Jahr später erreichte die Fortuna mit Neuschäfer das DFB-Pokalfinal­e. Am 29. Dezember 1957 gab es jedoch eine 0:1-Niederlage gegen Bayern München. Aber ganz ohne Titel blieb seine Zeit in Flingern nicht. Immerhin wurde er 1957 und 1958 zweimal Westdeutsc­her Pokalsiege­r in den Endspielen gegen den Wuppertale­r SV (2:1) und den 1. FC Köln (4:1), zu denen er mit seinen Treffern maßgeblich beitrug. Unvergesse­n bleibt vor allem die Partie einer Kombinatio­nself von Fortuna und Rot-Weiss Essen gegen die europäisch­e Spitzenman­nschaft von Kispest Budapest im November 1956, in der Neuschäfer binnen vier Minuten drei Tore zum 5:5-Endstand beitrug.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Hans Neuschäfer (links) mit Kuno Klötzer.

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