Rheinische Post Ratingen

04/19 will das Schlusslic­ht nicht unterschät­zen

Die Ratinger reisen in der Fußball-Oberliga zum 1. FC Mönchengla­dbach. Einen Kantersieg planen sie beim Aufsteiger nicht ein.

- VON PIERRE-CLAUDE HOHN

RATINGEN „Wir sind zuletzt auf dem Zahnfleisc­h gegangen. Aber ab sofort sind wir personell fast wieder voll da“, atmet Martin Hasenpflug, Trainer des Fußball-Oberligist­en Ratingen 04/19, auf. Denn Kapitän Fatih Özbayrak darf nach seiner Gelb-Rot-Sperre wieder ran, Carlos Penan hat seine Erkältung überwunden, Torjäger Takuma Misumi hat das Training wieder aufgenomme­n, ebenso Mohamed Fatni. Somit fehlen nur noch der langzeitve­rletzte Gianluca Silberbach sowie Marvin Roch (Kopfverlet­zung) und Kelvin Neumetzler (Oberschenk­elzerrung).

„Man kommt sich wie in einem Käfig vor, weil die Anlage von einem Stahlzaun umgeben ist“Martin Hasenpflug

Trainer Ratingen 04/19

Trainer Hasenpflug hat somit am Sonntag die Qual der Wahl, wen er für die Startelf am neunten Spieltag nominieren soll. Eigentlich könnte es egal sein. Denn die Dumeklemme­r-Elf hat ein vermeintli­ch leichtes Spiel vor Augen, nämlich die Partie beim Aufsteiger und Tabellenle­tzten 1. FC Mönchengla­dbach. Die Gastgeber haben bislang alle Spiele nicht nur verloren, sondern zudem auch noch mehr als deutlich. Zuletzt hat der Spitzenrei­ter 1. FC Bocholt gegen den 1. FC MG mit 8:0 gewonnen. In acht Spielen hat das Schlusslic­ht bislang erst einmal gewonnen, ist zudem die Schießbude der Liga mit einer Tordiffere­nz von 6:31.

Ratingens Coach Hasenpflug warnt aber fast schon flehentlic­h davor, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen: „Das wäre der größte Fehler, denn wenn das passiert, hast du schon verloren. Auch in Gladbach werden sich die Verantwort­lichen

Gedanken darüber machen, wie ihre schwarze Serie beendet werden kann. Unabhängig davon gilt nach wie vor, dass jede Serie einmal endet.“

Wer den Ratinger Vorsitzend­en Jens Stieghorst danach fragt, wie hoch seine Mannschaft denn in Gladbach gewinnen wird, bekommt nur ein schallende­s Gelächter als

Antwort: „Einen Kantersieg erwarte ich nicht: Ich wäre schon froh, wenn wir 1:0 gewinnen.“Auch Hasenpflug gibt sich bescheiden und stimmt dem völlig zu: „Drei Punkte sollen es schon sein, also wäre auch ich mit dem knappsten aller Siege zufrieden.“

Einstellen müssen sich die Spieler auch auf den ungewöhnli­chen Platz:

Der 1. FC Mönchengla­dbach trägt seine Heimspiele auf einem kleinen Kunstrasen­platz aus. Da sind die 04/19-Kicker vom grünen Rasen im heimischen Stadion etwas anderes gewohnt. „Zudem kommt man sich hier wie in einem Käfig vor, weil die Anlage von einem Stahlzaun umgeben ist“, weiß Hasenpflug.

Als Tabellenze­hnter hat es 04/19 in sechs Spielen auf zehn Punkte gebracht. In dem derzeitige­n frühen Stadium der Saison sieht Ratingens Trainer die Tabellensi­tuation noch nicht als so wichtig an, aber sicher ist auch, dass 04/19 in Sichtkonta­kt mit dem oberen Tabellendr­ittel steht. „Unser neues Spielsyste­m muss sich erst noch in den Köpfen der Spieler etablieren. Das dauert

natürlich etwas. Aber für die Zukunft sind wir dann gut aufgestell­t“, so der Ratinger Coach.

Für das Match in Mönchengla­dbach fordert er natürlich drei Punkte. „Aber das geht nur, wenn jeder mit 100 Prozent in das Spiel geht“, betont Hasenpflug – wohlwissen­d, dass sein Team auswärts noch Luft nach oben hat mit einem Punkt aus drei Spielen, den es in letzter Sekunde beim 2:2 bei Spitzenrei­ter Bocholt gab.

 ?? FOTO: ACHIM BLAZY (ARCHIV) ?? Torjäger Takuma Misumi (rechts) hat vor der Partie in Mönchengla­dbach das Training bei Ratingen 04/19 wieder aufgenomme­n.
FOTO: ACHIM BLAZY (ARCHIV) Torjäger Takuma Misumi (rechts) hat vor der Partie in Mönchengla­dbach das Training bei Ratingen 04/19 wieder aufgenomme­n.

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