„Mir fehlt das Wir-Gefühl“
Zunächst einmal: Ich hatte keine besonderen Erwartungen. Der Abstieg, die vielen Spieler die gegangen sind, keine anständige Kulisse im Stadion: In diesen Zeiten – das war mir klar – muss man Geduld haben. Was mir allerdings Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass ich bis jetzt keine Mannschaft erkenne, mit der wir uns identifizieren können. Mir fehlte in allen Spielen das „Wir“-Gefühl auf dem Platz.
Ja, klar: Das Gerede von den elf Freunden, die man im Fußball sein muss, mag „Old School“sein im heutigen Profigeschäft. Aber die Stimmung im Team kann ein entscheidender Faktor sein. Vor allem in der Zweiten Liga. Aber da knirscht es offenbar in der Kabine. Nana Ampomah lässt verlauten, dass er weg will, darf dann trotzdem spielen, bedankt sich mit einer Gelb-Roten Karte und kommt dann ein paar Tage später mit einer Krankmeldung, um dann woanders anzuheuern. Wie bitte!?
Oder Kenan Karaman. Der „muss“bleiben, weil Fortuna angeblich zu viel Ablöse gefordert hat. Dabei hätte er doch woanders „einen so tollen Vertrag“unterschreiben können. Im Ernst: Was macht das mit einer Mannschaft, wenn Spieler sich so verhalten? Was senden sie für ein Signal an die Mitspieler und an die Fans?
Wenn es nur noch ums Geld geht, stirbt irgendwann der Gedanke, gemeinsam erfolgreich sein zu wollen. Fortuna sollte so etwas nicht zulassen. Ich habe aber natürlich auch gesehen, wie Flo Kastenmeier hinten alles gibt, wie viel Shinta Appelkamp bei seinem Debüt gerannt ist oder Adam Bodzek nach wie vor verlässlich den Gegner abgrätscht. Also sollten wir vorerst noch weiter Geduld haben.