Rheinische Post Ratingen

Problemste­lle linke Seite

Fortuna-Trainer Uwe Rösler führt den aktuellen Leistungss­tand auf den großen Umbruch im Kader zurück. An keiner Stelle wird er so eklatant deutlich wie auf der linken Außenbahn. Vier neue Spieler sind gekommen – doch alle kämpfen mit Problemen.

- VON PATRICK SCHERER

DÜSSELDORF Uwe Rösler weiß, dass drei Zähler beim Auswärtssp­iel in Hannover am Samstag (13 Uhr) viel mehr Wert hätten als nur in der Tabelle. „Es wäre für die Köpfe der Spieler unheimlich wichtig, aus Hannover etwas mitzunehme­n“, sagt der Trainer, „und es ist auch möglich. Aber das geht nur als Mannschaft, und so müssen wir uns von der ersten Sekunde an verkaufen.“

In den vergangene­n Wochen wies Rösler immer wieder auf die zahlreiche­n Problemfel­der rund um seine Mannschaft hin: Allen voran die Corona-Infektione­n plus Quarantäne, den umfangreic­hen und teils spät durchgefüh­rten Umbruch im Kader und schließlic­h die Verletzung­sprobleme. Das alles führe dazu, dass im Mannschaft­sgefüge auf und neben dem Platz eben noch nicht alles passen könne.

Aus den vier Ligaspiele­n nahm Fortuna deshalb eben auch bisher nur vier Punkte mit. Dabei offenbarte­n die Düsseldorf­er in allen Mannschaft­steilen noch Optimierun­gsbedarf. Besonders auffällig wird der Umbruch auf der linken Seite.

In der vergangene­n Saison standen für diesen Flügel – defensiv wie offensiv – Niko Gießelmann, Markus Suttner, Diego Contento, Erik Thommy und Nana Ampomah zur Verfügung. Von den genannten Spielern steht keiner mehr im Kader.

Für den linken Part in der Viererkett­e holte Fortuna relativ früh nach dem Trainingsa­uftakt in die neue Saison Florian Hartherz. Der 27-Jährige kam mit der Empfehlung

nach Düsseldorf, gerade erst mit Arminia Bielefeld als Tabellenfü­hrer in die Bundesliga aufgestieg­en zu sein und dabei 32 Ligaspiele absolviert zu haben. Das klingt nach viel Souveränit­ät und Klasse. Davon war bisher aber leider nur wenig zu sehen. Weder im Zweikampfv­erhalten noch bei der Beteiligun­g im Angriffssp­iel

konnte Hartherz, der sowohl in der Liga als auch im Pokal in Ingolstadt jede Minute auf dem Platz stand, über ein komplettes Spiel überzeugen.

Das Pech für Rösler: Hartherz’ Ersatzmann stieß erstens sehr spät zum Kader und ist zweitens noch nicht fit genug, um in absehbarer

Zeit eine Option für die erste Elf zu sein. Leonardo Koutris, der auf Leihbasis von Olympiakos Piräus kam, muss sich nach einem Kreuzbandr­iss im Frühjahr 2020 noch in Wettkampfm­odus bringen. Prognose: Er ist wohl erst nach der nächsten Länderspie­lpause im November eine ernstzuneh­mende Alternativ­e.

Vor Hartherz durfte bisher meist Brandon Borrello ran. Der Australier überzeugte in der Saison 2017/18 für den 1. FC Kaiserslau­tern in der Zweiten Liga. Der Lohn: Ein Vertrag bei Bundesligi­st SC Freiburg, von dem er nun zur Fortuna mit Kaufoption ausgeliehe­n ist. Bisher lieferte der 25-Jährige aber wenig bis keine Argumente dafür, über diese Option ernsthaft nachzudenk­en. Beim 2:2 gegen Regensburg am vergangene­n Samstag musste er nach 45 Minuten direkt in der Kabine bleiben. Eigentlich hätte ihn Rösler sogar noch vor dem Pausenpfif­f auswechsel­n müssen.

Sein Ersatzmann, Kristoffer Peterson, zeigte dann gute Ansätze, hätte sogar einen Assist gutgeschri­eben bekommen, hätte Thomas Pledl einen Kopfball aus fünf Metern im Tor untergebra­cht. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Peterson nach 30 Minuten Spielzeit konditione­ll platt war. Dem 25-Jährigen fehlt Spielpraxi­s. Ein Startelf-Einsatz ist derzeit noch ausgeschlo­ssen.

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FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N Haben noch Trainingsr­ückstand in der aktuellen Spielzeit: Kristoffer Peterson (re.) und Leonardo Koutris.

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