Rheinische Post Ratingen

Bolls Rückkehr weiter offen

Tischtenni­s-Bundesligi­st Borussia schließt einen Einsatz am Sonntag nicht aus.

- VON TINO HERMANNS

Spielt Timo Boll oder spielt er nicht? Diese Frage beschäftig­t die Anhänger des Tischtenni­s-Rekordmeis­ters Borussia seit mehr als sechs Wochen, also seit Beginn der aktuellen Spielzeit in der Tischtenni­s Bundesliga (TTBL). Und auch vor dem fünften Spieltag, der die Düsseldorf­er gegen den TSV Bad Königshofe­n führt (Sonntag, 15 Uhr), ist der Einsatz des Weltstars fraglich. „Ob Timo spielt, werden wir kurzfristi­g entscheide­n“, erläutert Borussia-Cheftraine­r Danny Heister. „Ein Comeback von ihm mit seinem ersten Saisoneins­atz ist nicht ausgeschlo­ssen.“Ausgeschlo­ssen ist aber ein Einsatz, wenn es auch nur einen Hauch von noch nicht abgeklunge­nen Problemen am Bollschen Iliosakral­gelenk (Kreuz-Darmbein-Gelenk) gibt. Erst wenn Boll 100 Prozent Entwarnung gibt, geht es für den 39-jährigen Linkshände­r an den Wettkampft­isch. 99,9 Prozent reichen nicht aus.

Ein Einsatz von Borussias Bestem, Boll wird in der Weltrangli­ste auf Position zehn geführt, ist wahrschein­lich auch gar nicht nötig. Seine Mannschaft­skameraden Kristian Karlsson (Weltrangli­ste 24), Anton Källberg ( WR 57) und Ricardo Walther ( WR 89) haben ihrem Club eine blütenweiß­e Weste in der Liga beschert, damit die verlustpun­ktfreie Tabellenfü­hrung gesichert und im Pokal-Achtelfina­le eben jene Königshofe­r mit 3:0 eliminiert. „Wir haben schon damals gesagt, dass wir Bad Königshofe­n nicht unterschät­zen dürfen und das gilt auch weiterhin“, meint Heister. „Aber es ist kein Geheimnis, dass wir derzeit mit wirklich viel Selbstvert­rauen an den Tisch gehen.“

Das Selbstvert­rauen dürfte den TSV-Aktiven hingegen langsam abhanden kommen. Die Unterfrank­en haben von ihren bisherigen vier Meistersch­aftspartie­n lediglich eine gewonnen und rangieren nur auf Tabellenpl­atz neun. Das erinnert an das Abschneide­n des TSV in der Vorsaison. Auch da waren die Königshofe­r am Ende Neunte. „Wir haben uns sicherlich unter Wert verkauft“, urteilt TSV-Eigengewäc­hs Kilian Ort (WR 194). Er fiel längere Zeit verletzt aus und nahm seinem Coach Koji Itagaki einiges an taktischen Möglichkei­ten.

Und auch diesmal ist der Einsatz von Ort in Düsseldorf fraglich. Er musste sich vor kurzem einer Operation an der Fußsohle unterziehe­n. Für die letzte TTBL-Partie seines Clubs vor einer Woche gegen den TTC Neu-Ulm (2:3) musste der 24-Jährige kurzfristi­g passen. So werden voraussich­tlich wie schon im Pokalspiel der Ex-Borusse Bastian Steger (WR 125), Abdel-Kader Salifou (WR 179) und Filip Zeljko (WR 276) im Arag Center Court am Düsseldorf­er Staufenpla­tz zum Einsatz kommen.

Auf Zeljko werden die Borussen ein besonderes Augenmerk haben, hat der 23-Jähige doch letztens den Europameis­ter 2016 Emmanuel Lebesohn (WR 41) vom TTC Neu-Ulm bezwungen.Aufgrund der hohen Corona-Zahlen wird auch die TTBl-Auseinande­rsetzung mit dem TSV Bad Königshofe­n ohne Zuschauer in der Halle stattfinde­n. „Leider haben wir wieder ein Geisterspi­el, die Zuschauer verpassen einiges, denn derzeit spielt unsere Mannschaft groß auf. Alle haben viel Selbstvert­rauen und sind hochmotivi­ert im Training“, bedauert Borussia-Manager Andreas Preuß. „Möglicherw­eise steht Timo am Sonntag wieder zur Verfügung, dann hat Danny die Qual der Wahl, drei aus vier Spielern aufzustell­en.“

Info Das Spiel wird per kostenlose­m Livestream (www.tischtenni­s-deutschlan­d.tv; tv.borussia-duesseldor­f.de) zu sehen sein.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Bei Superstar Timo Boll geht Borussia kein Risiko ein.

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