Was beim Theaterbesuch zu beachten ist
Abstandsregeln und Maskenpflicht: Den Theatern wird es nicht leicht gemacht – manche Bühnen spielen weiter, einige schließen.
Schauspielhaus Von 780 auf 180 Plätze wurde die Kapazität im Großen Haus am Gustaf-Gründgens-Platz reduziert, im Kleinen Haus stehen zurzeit nur 64 von den möglichen 339 Plätzen zur Verfügung. „Wir bekommen viel positives Feedback von unseren Besuchern“, sagt Claudia Schmitz, kaufmännische Geschäftsführerin vom Schauspielhaus. Gespielt wird am Samstag „Leben des Galilei“und „Ein Bericht für eine Akademie“sowie am Sonntag „Gott“und „Volksfeind for Future“. Die Bar ist geöffnet. Mit etwas Glück gibt es Karten an der Abendkasse.
Im Jungen Schauspielhaus an der Münsterstraße steht am Samstag „Das Gewicht der Ameisen“auf dem Spielplan. Die Vorstellung ist ausverkauft. Von den 300 Plätzen werden 100 verkauft.
Forum Freies Theater Im FFT Juta an der Kasernenstraße mussten die zu belegbaren Plätze von 180 auf nicht mal 30 reduziert werden. Die Besucher seien zurückhaltend, sagt Andrej Schenk vom FFT. Freie Plätze gibt es noch für das Stück „Denken ohne Geländer“am Sonntag.
Im FFT an der Jahnstraße gibt es keine Vorstellungen. Das FFT spielt aber vorübergehend in der Planwerkstatt 378 an der Erkrather Straße 191. Die Wochenend-Termine von „Turning Points“dürften ausverkauft sein.
Theater an der Kö Bis vor wenigen Tagen verkaufte René Heinersdorff in seinem Theater in den Schadow Arkaden von 400 Plätzen maximal 200, „das Publikum fand gerade wieder Vertrauen, jetzt dürfen es laut neuer Verordnung nur 80 sein“. In einem Schreiben an die NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen
spricht er von „Unkenntnis oder Ignoranz“, besonders hinsichtlich der ausgefeilten Belüftungssysteme und bittet um Hilfe – als Theaterdirektor, aber auch als Vorsitzender der Privattheatergruppe im Deutschen Bühnenverein. Er macht zunächst weiter. „Extrawurst“ist auch am Wochenende zu sehen. Die Karten sind in der Regel online buchbar, für Sonntag sind schon alle vergeben. Plätze für Samstag, 20 Uhr, können telefonisch und auch online bestellt werden. Im Theater gibt es neue Frischluft-Filter: Innerhalb von jeweils 5,2 Minuten wird die Luft im Theatersaal ausgetauscht.
Komödie an der Steinstraße Anfang Oktober startete die Bühne in die Herbstsaison. Durch die Corona-Auflagen können von den 340 Plätzen noch 120 besetzt werden. Die Besucher betreten den Saal über mehrere Zugänge, um Gedränge zu vermeiden. Karten gibt es an der Abendkasse, bezahlt wird in bar oder per Karte, ein Online-Vorverkauf konnte noch nicht realisiert werden. Auf dem Spielplan steht der Schwank „Ein Schlüssel für Zwei“. Die Besucherzahlen seien zufriedenstellend, sagt Mitarbeiter Christian
Diederichs. Der Gastro-Bereich hat geschlossen, aber am Eingang kann ein Paket mit Softdrinks, Sekt und Snacks gekauft werden.
Theater an der Luegallee Gerade einmal ein halbes Jahr durfte Christiane Reichert ihren neuen Job als Intendantin des Theaters an der Luegallee genießen, da verhagelte Corona ihr die Laune. Dennoch zählte sie zu den Ersten, die trotz hoher Auflagen im Juni ihr Haus wieder öffnete. „Auch in stürmischen Zeiten: Wir spielen“, sagt sie kämpferisch, obwohl bei nur 20 Prozent von zur Verfügung stehenden 75 Plätzen jedes Stück fast schon zu einer Privatvorstellung wird. Am Wochenende ermittelt dreimal Miss Marple („Scherz beiseite“), Kartenwünsche unter Telefon 572222.
Oper am Rhein Von den 1280 Plätzen können nun noch 250 besetzt werden, zuvor waren noch 400 Plätze möglich. So kommt es, dass durch den Vorverkauf die Vorstellungen am Wochenende überbucht sind, es also keine Karten mehr zu kaufen gibt für die „Comedian Harmonists“am Sonntag oder für den Ballettabend am Samstag. Einigen Besuchern muss nun abgesagt werden. Wen das trifft, entscheidet das Los.
Theater Takelgarn Bereits im Sommer zog Helge Neuber mit seinem Theater Takelgarn von der Philipp-Reis-Straße in den Biergarten an die Galopprennbahn, die Open-Air-Vorstellungen mit rund 80 Plätzen waren überraschend gut besucht. Da es für den Theaterleiter jetzt erst recht keinen Sinn macht, in sein Haus mit 80 Plätzen zurückzukehren, hat sich Neuber erneut eine Ausweichmöglichkeit gesucht. Im Gerresheimer Bahnhof wird auf der Terrasse unter einem Zeltdach inklusive Heizung gespielt. Neuber: „Das ist jetzt das einzige Theater mit eigenem Bahnsteig.“Am 28. Oktober geht’s wieder los.
Jazz-Schmiede In der Jazz-Schmiede stehen pro Vorstellung 40 Plätze zur Verfügung. Sie werden oft komplett oder annähernd verkauft, sagt Peter Weiss, der künstlerische Berater der Jazz-Schmiede. Um mehr Zuschauern den Konzertbesuch zu ermöglichen, gibt es von den Jazz-Konzerten pro Abend zwei Termine. Am
Samstag zum Beispiel treten die Kölner Musiker Niklas Roever, Roger Kintopf und Simon Bräumer um 19.30 Uhr und noch einmal um 21.15 Uhr auf. Für alle Vorstellungen gibt es einen Online-Vorverkauf auf www.jazz-schmiede.de, aber auch Abendkasse mit Bargeld ist an der Himmelgeister Straße 107g möglich.
Kom(m)ödchen Die Kabarett-Bühne am Kay-und-Lore-Lorentz-Platz nimmt wieder den Spielbetrieb auf, nachdem das Hygienekonzept zwei Anpassungen erhalten hat. Die Besucher tragen einen Mund- und Nasenschutz auch während der Show und um den Abstand von 1,50 Meter zu gewährleisten, sind einige weitere Stühle ausgebaut. Etwa 50 Prozent der ursprünglichen 100 Plätze können besetzt werden Die erste Vorstellung nach der vorübergehenden Schließung wird am 1. November um 18 Uhr „Quickies. Schnelle Nummern zur Lage der Nation“sein. Karten können im Internet auf www.kommoedchen.de bestellt werden.
Keine Vorstellungen Das Kabarett Flin, das Marionettentheater Düsseldorf und das Puppentheater Helmholtzstraße haben den Spielbetrieb zurzeit eingestellt. Capitol-Theater, Kulturzentrum Zakk, Tonhalle und der Robert-Schumann-Saal haben nur an diesem Wochenende keine Theater- oder Musikvorstellungen.