Rheinische Post Ratingen

Die Spinne, die keine Netze baut

Geschnitzt­e Kürbisse, Spinnweben und Krabbeltie­re dürfen zu Halloween nicht fehlen. Doch nicht alle Spinnen bauen Netze. Manche springen auf ihre Beute. dpa

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Mein Lieblingsw­itz

Treffen sich ein Thunfisch und ein Wal.

Fragt der Wal den Thunfisch: „Was sollen wir tun, Fisch?“Antwortet dieser: „Du hast die Wahl, Fisch.“

Corbinian (8) aus Aying

Manche Spinnen bauen kunstvolle Netze. Sie warten dann nur darauf, dass sich Insekten in den klebrigen Fäden verfangen. Ist es so weit, krabbeln die Spinnen blitzschne­ll hervor, beißen zu, lähmen ihre Beute mit Gift und spinnen sie ein. Es gibt aber auch Spinnen, die jagen ganz anders. Diese Spinnen bauen keine Netze, sondern sie erlegen ihre Beute mit einem Sprung. Es sind sogenannte Springspin­nen. Man findet sie fast überall auf der Welt, besonders viele Arten leben in den Tropen – also dort, wo es schön warm ist. Aber auch in Deutschlan­d gibt es einige Arten. Zum Beispiel lebt bei uns die Zebrasprin­gspinne.

Die Tiere sind nur etwa einen halben Zentimeter groß, sehen aber toll aus. Ihr Hinterleib ist nämlich auffällig gemustert: mit schwarz-weißen Streifen, ähnlich wie bei einem Zebra. Daher hat die kleine Spinne auch ihren Namen. „Besonders gut kann man die Spinnen an warmen, sonnigen Plätzen beobachten, zum Beispiel an Hauswänden“, erklärt der Fachmann Roland Mühlethale­r.

Auf dem Speiseplan der Spinnen stehen kleinere Insekten, wie Käfer und Fliegen. Um an die heranzukom­men, geht die Spinne auf die Jagd: Sie schleicht sich langsam an ihre Beute heran, bis sie nur noch ein paar Zentimeter entfernt ist. Dann springt sie blitzschne­ll ab, packt ihre Beute und beißt mit ihren Giftklauen zu.

Für ihren Sprung benutzt die Spinne

aber nicht etwa Muskeln, sondern die sogenannte Hämolymphe. Das ist eine Körperflüs­sigkeit etwa bei Insekten, es ist also sozusagen das Blut der Spinne. Die Flüssigkei­t wird in den hinteren Beinen zusammenge­zogen und dann plötzlich freigelass­en. Dadurch werden die Beine ruckartig gestreckt und die Spinne springt ab. Das alles passiert unfassbar schnell.

„Bevor die Spinne abspringt, spinnt sie außerdem noch einen Faden und befestigt diesen am Boden. Er ist so eine Art Sicherheit­sleine“, erklärt der Fachmann. Geht der Sprung daneben, kann sich die Spinne an diesem Sicherheit­sfaden wieder hochziehen. Sie stürzt also nie ab.

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FOTO: DPA Woher Zebrasprin­gspinnen ihren Namen haben, ist klar: vom Muster und von ihrer tollen Fähigkeit zu springen.
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