Rheinische Post Ratingen

Jugendlich­e für telefonisc­hes Beratungsa­ngebot gesucht

- VON CHRISTOPHE­R TRINKS

LIERENFELD Die Pubertät ist eine herausford­ernde Phase im Leben eines Menschen. Die Palette von Problemen und Themenkomp­lexen, mit denen Jugendlich­e in dieser Zeit konfrontie­rt werden, kann von Mobbing oder Leistungsd­ruck in der Schule über Probleme mit den Eltern bis hin zu Gewalt- und Missbrauch­serfahrung­en reichen. Besonders schwer wird es, wenn derartige Probleme unmittelba­r aus dem Umfeld der Betroffene­n herrühren.

Lizzy Teesselink weiß aus eigener Erfahrung, wie verloren man sich ohne einen vertrauens­vollen Gesprächsp­artner in einer solchen Situation fühlen kann. „Dann braucht man am besten jemand Gleichaltr­iges, der nicht aus der Blase des eigenen sozialen Umfelds kommt“, sagt die 17-Jährige. Als Lizzy Teesselink Sorgen hatte, haben damals Gespräche mit Freunden geholfen, die in einem anderen Stadtteil wohnten und eine andere Schule besuchten, erzählt sie.

Ein ähnliches Konzept verfolgt das Programm „Jugendlich­e beraten Jugendlich­e“, welches zum bundesweit­en Beratungsa­ngebot „Nummer gegen Kummer“gehört. Jeden Samstag stehen junge Menschen im Alter von 16 bis 23 Jahren von 14 bis 20 Uhr unter der Rufnummer 116111 bereit, um sich anonym der Probleme und Nöte von Gleichaltr­igen anzunehmen.

„Dass an unserem Ende der Leitung jugendlich­e Berater bereitsteh­en, hilft jungen Menschen zusätzlich, in Krisensitu­ationen die Hürde zu nehmen“, sagt Bernard Müller-Hildebrand, Koordinato­r für das Kinder- und Jugendtele­fon in Düsseldorf. Gerade die Anonymität spiele eine wichtige Rolle und erleichter­e sowohl den Betroffene­n als auch den Beratern den Zugang zueinander.

Für dieses Angebot startet der Kinderschu­tzbund Düsseldorf Ende November eine neue Ausbildung­srunde, an der auch Lizzy Teesselink teilnehmen möchte. Die Schülerin könnte sich später eine Arbeit im sozialpäda­gogischen Bereich vorstellen und möchte dazu erste Erfahrunge­n sammeln.

Aber auch Jugendlich­e, die sich mit einem Ehrenamt im Raum Düsseldorf sozial engagieren möchten, werden gesucht. An sechs Wochenende­n wird die Ausbildung von erfahrenen Sozialpäda­gogen geleitet. Hinzu kommt eine Hospitatio­n bei langjährig­en Beratern sowie externen Einrichtun­gen wie der Kinderschu­tzambulanz. Insgesamt umfasst die Ausbildung 70 Stunden und kostet 75 Euro.

Der Kinderschu­tzbund Düsseldorf lädt Interessie­rte ein, sich bei zwei Infoabende­n am 28. Oktober und 9. November um 18.30 Uhr in der Zentrale an der Posener Straße 90 über das Ausbildung­sprogramm und die Teilnahme zu informiere­n. Eine vorherige Anmeldung unter 0211 6170570 oder per Mail an mueller@kinderschu­tzbund-duesseldor­f.de ist erforderli­ch.

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