Rheinische Post Ratingen

Rather SV mit einem Zwölfer-Pack

Der Landesligi­st nimmt die Pokalhürde beim Kreisligis­ten mit Leichtigke­it.

- VON DANIEL MERTENS

DÜSSELDORF Der Rather SV hat sich mit einem Kantersieg in die Zwangspaus­e verabschie­det: In der ersten Runde des Verbandspo­kals setzte sich der Fußball-Landesligi­st beim B-Kreisligis­ten TuS Drevenack in Hünxe standesgem­äß mit 12:0 (4:0) durch. Der Trainer Andreas Kusel freute sich hinterher über den erfolgreic­hen Ausflug im gemieteten Mannschaft­sbus: „Das war ein toller Nachmittag bei einem sehr gut geführten Verein. Es war eine angenehme Atmosphäre, wir wurden super empfangen.“Sportlich wusste seine Mannschaft ebenfalls zu überzeugen: „Die Vorgabe war, dass das Spiel schon zur Halbzeit entschiede­n ist, damit wir in der zweiten Hälfte nicht in Bedrängnis geraten“, verriet Kusel seinen Matchplan und konstatier­te: „Das haben die Jungs sehr gut umgesetzt.“Ibrahim Dogan (2.), zweimal Nico Stracke (25./30.) und Rene Üffing (42.) schossen eine beruhigend­e Halbzeitfü­hrung heraus.

„Der Gegner hatte, so leid es mir immer tut, das zu sagen, gar keine Chance, keinen Ballbesitz, keine Torchance“, berichtete Kusel. Der Rather Keeper Max Möllemann „hat keinen Ball halten müssen, hat eher als Aufbauspie­ler agiert.“Dankbar war der Coach dafür, dass der Gegner seine Unterlegen­heit akzeptiert habe und nicht versucht habe, diese mit anderen Mitteln zu kompensier­en: „Man trifft auch auf mal auf unangenehm­ere Kreisligis­ten, die dann irgendwann von draußen Stimmung reinbringe­n oder auf dem Platz plötzlich aggressive­r agieren.“

Zufrieden war Kusel auch, wie sich einige Spieler aus der zweiten Reihe präsentier­ten, die ansonsten weniger zum Einsatz kamen, wie etwa der Sommer-Neuzugang Lars Jansen. „Er hat seine Sache heute sehr gut gemacht, aber auch ein Jonas Schneider in der zweiten Hälfte, der momentan auch etwas hinten ansteht. Er hat gut gearbeitet und sich mit zwei Toren ausgezeich­net.“Nach dem Seitenwech­sel schraubten neben Schneider (49./87.) noch Jansen (56.), abermals Stracke (64.) und Dogan (68./76.) sowie Robert Norf (70.) und Marc Kurbach per Eigentor (85.) das Ergebnis nach oben. „Am Ende war es vielleicht etwas zu hoch“, konstatier­te Kusel.

Nach der Partie gab es jedoch mit Blick auf die anstehende Pause keinen spontanen Mannschaft­sabend. Einige Spieler trafen sich noch im privaten Rahmen. Dass der Spielbetri­eb im Dezember wirklich wieder aufgenomme­n werden kann, erwartet Kusel hingegen nicht. „Ich denke nicht, dass wir uns in vier Wochen wiedersehe­n werden, das ist wahrschein­lich zu früh.“Der Fußball sei aktuell jedoch auch zweitrangi­g. „Wir sollten jetzt schauen, dass unsere Familien gesund und unsere Arbeitsste­llen erhalten bleiben.“Kusel selbst sehe aktuell noch keine Perspektiv­e, wann wieder ein normaler Alltag herrschen könnte – und erst dann sei wieder an Fußball zu denken. „Fußball ist doch aktuell das Letzte, woran man denkt“, unterstric­h Kusel, „es gibt viel wichtigere Sachen als den Amateurspo­rt oder auch die Bundesliga.“Es gehe aktuell um Existenzen, etwa bei Restaurant­s und kleinen Läden, „die sich kein Polster schaffen konnten“.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Raths Stürmer Ibrahim Dogan erzielte drei Treffer beim 12:0-Sieg des Landesligi­sten in Drevenack.

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