Rheinische Post Ratingen

Vorsicht vor Schachtjor, Borussia!

Gladbach steht in der Königsklas­se vor zwei wichtigen Spielen gegen Donezk.

- VON KARSTEN KELLERMANN

MÖNCHENGLA­DBACH Die Sache ist übersichtl­ich. Weswegen Marco Rose, der Trainer von Borussia Mönchengla­dbach, nicht auf die Tabelle der Champions-League-Gruppe B schauen muss, um zu wissen, wie die Konstellat­ion nach zwei Spieltagen ist. Diese ist anders als erwartet: Nicht die Favoriten Real Madrid und Inter Mailand liegen vorn, weswegen sich die vermeintli­chen Außenseite­r Schachtjor Donezk und Roses Gladbach am Dienstag (18.55 Uhr/ Dazn) im Olympiasta­dion von Kiew zum Topspiel der Gruppe treffen: Der Erste empfängt den Zweiten.

Dass die Borussen nach den Spielen in Mailand und gegen Madrid zwei Punkte haben würden, war nicht zu erwarten. Und auch nicht, dass sie so gut mithalten würden mit den beiden Großen, dass der Ertrag eigentlich schon zu gering war für das Dargeboten­e. Zwei Bonuspunkt­e haben die Gladbacher gleichwohl eingesamme­lt. Das ist gut, doch zugleich auch verführeri­sch. Denn Donezk, der vermutete direkteste

Konkurrent zunächst mal um den dritten Rang, der zur Fortführun­g der Europapoka­l-Tour in der Europa League berechtige­n würde, hat noch üppiger gepunktet, weil er seine Führung in Madrid durchgebra­cht hat. Daher steht es aus Gladbacher Sicht 2:4 nach Bonuspunkt­en im direkten Vergleich zu Donezk.

Weswegen die beiden anstehende­n Spiele bei Schachtjor und dann daheim gegen die Ukrainer für die Gladbacher fast schon Endspiele sind, wenn es darum geht, mindestens Dritter zu werden, und sie nicht dazu verdammt sein wollen, am Ende gegen Mailand oder in Madrid großen Ertrag einzufahre­n. Dass das möglich wäre, haben die Borussen gezeigt, doch dürfen sich weder Real noch Inter nach dem mäßigen Start viel erlauben. Auch das kann Fluch oder Segen sein.

Aber: Marco Rose hat die Dinge gern selbst in der Hand. Und darum wäre es für die Gladbacher extrem wichtig, gegen Donezk bestenfall­s vier Punkte einzusamme­ln, um den derzeitige­n Punkte-Malus aufzufange­n. „Wir kommen in eine Phase, in der es in Richtung Entscheidu­ng geht“, weiß Rose, der den Dienstags-Vergleich mit Donezk als „ein Spiel, das wichtig ist“definiert.

Seine Borussen sind jedoch gerüstet für solche Spiele, sie haben gerade RB Leipzig im Bundesliga-Topspiel besiegt, nachdem sie zuvor Real Madrid mächtig zugesetzt hatten. Doch das hat eben auch Donezk getan. Deswegen gilt für die Borussen nicht nur, mutig zu sein gegen Schachtjor, sondern auch Vorsicht walten zu lassen.

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FOTO: DIRK PÄFFGEN Trainer Marco Rose beim Abschlusst­raining.

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