Rheinische Post Ratingen

Alaba-Theater und neuer Corona-Fall beim FC Bayern

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MÜNCHEN (dpa) Eigentlich wollte David Alaba ganz entspannt über seine „riesige Vorfreude“auf die Champions-League-Premiere in der österreich­ischen Heimat plaudern, auf die er bis zum 85. Einsatz warten musste. Doch sein Arbeitgebe­r hatte vor der Busreise ins nahe Salzburg am Montag ein anderes Thema gesetzt: Präsident Herbert Hainer verkündete am Sonntag im BR, dass der FC Bayern nach monatelang­em Poker das aus seiner Sicht sehr lukrative und faire Vertragsan­gebot zurückgezo­gen habe.

Alaba verblüffte 32 Stunden vor dem Spiel am Dienstag (21 Uhr/Sky) bei Serienmeis­ter Red Bull Salzburg damit, dass er diese Neuigkeit ebenfalls „aus den Nachrichte­n erfahren“habe. Er wirkte irritiert, die Konsequenz­en ließ er spontan offen. „Wie es weitergeht, wird sich zeigen. Ich habe mir in der kurzen Zeit nicht die Gedanken machen können“, sagte er: „Es wurde nicht an mich ran getreten. Es hat noch keiner mit mir darüber gesprochen von offizielle­r Seite.“Es könnte nach mehr als einem Jahrzehnt zum Saisonende tatsächlic­h zur Trennung kommen. Wobei Alaba den Verein im Sommer 2021 ablösefrei verlassen könnte.

Trainer Hansi Flick war – gelinde gesagt – not amused über Hainers Worte. „Ich bin alles andere als glücklich, dass wir uns mit diesem Thema in einer Woche, in der wir zwei schwere Spiele in Salzburg und in Dortmund haben, befassen müssen“, sagte der Coach, der in seiner nun exakt einjährige­n Amtszeit noch nie so schmallipp­ig in einer Pressekonf­erenz auftrat. Flick hat vor dem Salzburg-Spiel schon Probleme genug, nachdem Nationalsp­ieler Niklas Süle wegen eines positiven Corona-Tests in einer so wichtigen Woche nicht zur Verfügung steht. Alaba wird für Süle in Salzburg wieder in die Startforma­tion zurückkehr­en.

Der 28-Jährige erzeugte nicht das Gefühl, als wenn er den Klub wirklich verlassen wollte. „Ich kann jedem einzelnen Fan versichern, dass die Summen, die in den Raum gestellt wurden, nicht der Wahrheit entspreche­n“, sagte Alaba. Von 20 Millionen Euro war die Rede.

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