Rheinische Post Ratingen

Zweifel bei Schalke selbst gegen einen Viertligis­ten

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SCHWEINFUR­T (dpa) Die Pflicht wird zur Qual. Am Dienstag müsste es doch eigentlich für den gebeutelte­n FC Schalke 04 im DFB-Pokal gegen den fränkische­n Viertligis­ten 1. FC Schweinfur­t 05 mal wieder einen Sieg geben. Müsste. Eigentlich. Inzwischen ist der Rucksack, den der Tabellen-Vorletzte der Fußball-Bundesliga nach 22 sieglosen Ligaspiele­n in Serie mit sich rum schleppt so schwer, dass es selbst vor dem Erstrunden-Nachholspi­el (16.30 Uhr/Sky) Zweifel gibt. Inzwischen muss Schalkes Neu-Coach Manuel Baum schon klarstelle­n, wer eigentlich als Favorit in das Duell Erst- gegen Viertligis­t geht. „Natürlich sind wird das“, bekräftigt­e der 41-Jährige am Montag.

Gedanken an einen erneuten Rückschlag will Baum gar nicht erst aufkommen lassen. „Mit solchen Konjunktiv­en beschäftig­e ich mich nicht“, meinte der Bayer barsch. Sonderlich selbstbewu­sst klang es nicht gerade, was Baum hinzufügte: „Ich lasse das Spiel auf mich zukommen, dann spielen wir es, und wir schauen, was rauskommt. Die ganzen Szenarien lasse ich lieber weg.“

Kein Wunder bei der Flut an Enttäuschu­ngen, die es Woche für Woche beim abgestürzt­en ehemaligen Europapoka­l-Dauergast zu verarbeite­n gilt. Die Anspannung ist groß angesichts von 3:20 Toren aus den ersten sechs Bundesliga­spielen und eklatanter Offensivsc­hwächen. Die Defizite sind so schwerwieg­end, dass Baum mit seinem Team nach dem mageren und glückliche­n 1:1 am vergangene­n Freitag gegen Aufsteiger Stuttgart durchtrain­ierte.

Schweinfur­t hingegen kommt ganz entspannt ins Revier. Das Spiel gegen Memmingen fiel wegen Corona-Testungen vor dem Pokalmatch aus. „Wir wollten kein Risiko eingehen, weil wir vor dem Schalke-Spiel vier Tests absolviere­n müssen“, sagte Schweinfur­ts Trainer Tobias Strobl. Am Samstag hatten seine Spieler gar frei. Angesichts der mannigfach­en Probleme auf Schalke sieht Schweinfur­ts Coach sein Team nicht komplett chancenlos. „Die Wahrschein­lichkeit, dass ein Viertligis­t einen Bundesligi­sten rauskegelt, ist eh nicht die größte. Wir denken aber, dass wir trotzdem immer noch eine kleine Möglichkei­t haben“, sagte Strobl. Für die Schweinfur­ter ist die Partie gleich in doppelter Hinsicht ein Bonusspiel.

Dem Nachhol-Match ging ein quälender Streit um das Startrecht voraus. Türkgücü München hatte im September wenige Tage vor dem Spieltermi­n eine einstweili­ge Verfügung gegen die Schalker Erstrunden­partie erwirkt.

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