Girbes schmeißt beim HVN hin
Michael Girbes gehört nicht mehr dem Präsidium des Handballverband Niederrhein (HVN) an. Am späten Freitagabend teilte der 47-jährige Alpener HVN-Präsident Ernst Wittgens seinen Rücktritt vom Posten des Vorsitzenden der Technischen Kommission (TK) per E-Mail mit, anschließend begründete er die Entscheidung auf seinem Facebook-Account. Sein Rückzug habe nichts „mit Corona oder dergleichen“zu tun. So stehen aus seiner Sicht in der Verbandsspitze „bei einigen Mitgliedern die Interessen an der falschen Stelle und gehören nicht in den Handball. Auch habe ich eine andere Interpretation von Werten in dieser Position“. Girbes war fünf Jahre für den HVN tätig, davon rund drei Jahre als TK-Vorsitzender und in dieser Funktion zuständig für die Abwicklung des Spielbetriebs.
Auf Nachfrage dieser Redaktion sagte der Alpener, dass es keine Ad-hoc-Entscheidung gewesen sei. Ein Vorfall vor 15 Monaten habe ihn bereits zum Nachdenken gebracht. In dieser Woche sei das Fass dann übergelaufen. Auf die genauen Gründe wollte er allerdings nicht eingehen: „Ich bin niemand, der schmutzige Wäsche wäscht, aber einige Diskussionen und Meinungen von Präsidiumskollegen gingen in die falsche Richtung. Ich möchte morgens noch in den Spiegel schauen können.“
Über den Girbes-Rücktritt und die Folgen wird Ernst Wittgens mit seinen HVN-Kollegen am Mittwochabend in einer Telefonkonferenz sprechen, wie er am Sonntagnachmittag sagte. Zu den Gründen wollte auch er sich öffentlich nicht äußern: „Ich kann mir aber vorstellen, dass es mit dem Spielbetrieb und dem weiteren Saisonverlauf zu tun haben könnte. Wir sind im Moment in einer ganz besonderen Handball-Situation. Und verschiedene Meinungen gehören in Diskussionen nun mal dazu.“Der Gesprächsfaden zwischen ihm und Girbes sei aber nicht zerrissen: „Schließlich sind wir beide im Handball-Kreis Niederrhein tätig.“Der Dinslakener ist dort Ehrenvorsitzender. Girbes teilte mit, dass er sich auch weiterhin auf Kreisebene als Männerwart und TK-Vorsitzender engagieren werde.